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Der 8. Mai 1945 und Russlands Krieg gegen die Ukraine — wie können wir heute an das Kriegsende erinnern?

6. May, 17:0018:30 Uhr
in Präsenz

Venue

Zentrum Liberale Moderne
Reinhardtstraße 15, 10117 Berlin

 

Die Deutsch-Ukrainische Historische Kommission, das Mykola-Haievoi-Zentrum für Moderne Geschichte an der Ludwig-Maxim­ilians-Univer­sität München und das Zentrum Liberale Moderne laden Sie ein zur Podiumsdiskussion.

Dienstag, 6. Mai, 17:00 bis 18:30 Uhr
Zentrum Liberale Moderne
Reinhardtstr. 15, 10117 Berlin Mitte

S.E. Oleksii Makeiev, Botschafter der Ukraine in Deutschland
Dr. Nils Schmid, Mitglied des Deutschen Bundestages
Dr. Anton Drobovych, Direktor des Ukrainischen Instituts für Nationales Gedächtnis 2019–2024
PD Dr. Kai Struve, Historiker, Ludwig-Maxim­ilians-Univer­sität München
Prof. Dr. Gelinada Grinchenko, Historikerin, Ludwig-Maxim­ilians-Univer­sität München, Oles-Honchar-Univer­sität Dnipro

Moder­ation: Marieluise Beck, Zentrum Liberale Moderne

 

Der 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs fällt in das dritte Jahr der russischen Vollinvasion und damit inmitten eines neuen großen Kriegs in Europa.

Bei dieser Veranstaltung werden die Fragen erörtert, die der Krieg Russlands gegen die Ukraine in Bezug auf die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg aufwirft.

Die Erinnerung an den Krieg und die Massen­ver­brechen des nation­al­sozial­is­tischen Deutsch­lands, insbesondere der Holocaust, wurde zu einem zentralen Bezugspunkt für die Vertei­digung der Menschen­rechte, für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Achtung des Völker­rechts und für die europäische Einigung. „Nie wieder Krieg“ schien, so zumindest die tief verankerte Überzeugung in Deutschland, die zentrale Konse­quenz der Erfahrung der Weltkriege zu sein. Gleichzeitig hat Putins Russland, aufbauend auf einem sowjetischen Erbe, die Erinnerung an den „Großen Vater­ländischen Krieg“ von 1941 bis 1945 und den am 9. Mai began­genen „Tag des Siegs“ schon seit vielen Jahren für seine neoim­pe­rialen Ambitionen genutzt. Sie diente der Vorbere­itung und seit 2022 der Legit­imierung des russischen Kriegs gegen die Ukraine.

In der Veranstaltung werden wir disku­tieren, welche Bedeutung der neue große Krieg für unsere Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg hat. Eine historische Verant­wortung wurde in Deutschland lange Zeit vor allem gegenüber dem mit der Sowje­tunion gleichge­setzten Russland, aber kaum gegenüber der Ukraine empfunden. Inwieweit trug dies dazu bei, dass in Deutschland die aggres­siven Absichten Russlands nicht ausre­ichend ernst genommen wurden? Warum wurden die historischen Erfahrungen der Ukraine in Deutschland weitgehend ignoriert? Welche Konse­quenzen hat die Einbeziehung der historischen Erfahrungen der Ukraine für unser Bild der Geschichte des 20. Jahrhun­derts? Und welchen Platz sollte die Ukraine in Zukunft in unserer Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg haben? In der Veranstaltung soll aber auch die Frage aufge­griffen werden, wie der Krieg mit Russland die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in der Ukraine verändert.

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

 

Mit herzlichen Grüßen
Zentrum Liberale Moderne