NARRATIV-CHECK
Was hinter radikalisierenden Botschaften steckt.
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Was hinter radikalisierenden
Botschaften steckt.
Apokalypse now what
Die Zahl
21. 12. 2012 – Datum des Weltuntergangs?
Das Datum 21. Dezember 2O12 markiert eine Zäsur in der Zeitrechnung des uralten Maya-Kalenders. Es bestärkte Verschwörungsgläubige sowie Esoterikerinnen und Esoteriker der Gegenwart im Glauben, dass damit die Auslöschung der Menschheit und der Untergang der Welt einhergingen. Die exakte Terminierung übte eine große Faszination aus, lieferte Stoff für Blockbuster wie Roland Emmerichs „2O12“ und bescherte Mittelamerika einen Tourismus-Boom. Doch am 21.12.2O12 ging die Welt nicht unter. Wieder einmal
von Benedikt Friedrich
Diese Prophezeiung des Weltendes steht damit in einer langen Reihe fehlgeschlagener Bemühungen, ein spezifisches Datum für die Apokalypse vorherzusagen: Zum 1. Januar 2OOO etwa befürchtete man den Zusammenbruch der Gesellschaft durch den sogenannten Millennium Bug, der durch einen IT-Fehler zum weltweiten Kollaps der technischen Infrastruktur und des Finanzsystems hätte führen können. Über die Jahrhunderte gab es zahlreiche Untergangspropheten wie den christlich-fundamentalistischen US-Prediger Harold Camping, der apokalyptische Daten aus der Bibel mathematisch ableitete, oder Sektenführer wie Shōkō Asahara und Marshall Applewhite, die mit Doomsday-Kulten eine Anhängerschaft um sich scharten.
Doch wann wird die Welt nun untergehen? Die Prognosen sind noch immer vielzählig. Laut der spirituellen Organisation Messiah Foundation wird die Erde 2O26 durch einen Kometeneinschlag zerstört werden. Nach Isaac Newton (1643–1727) findet die Apokalypse 2O6O statt.
Die seriöse Wissenschaftscommunity geht dagegen eher von einem Ende der Erde in rund 9OO Millionen Jahren aus – denn dann, so die Prognose, heizt die sterbende Sonne unseren Planeten so extrem auf, dass kein Leben mehr auf ihm existieren kann.
