Chatham-House-Diskussion: Germany’s Russia policy in the post-Merkel era

John Lough (Associate Fellow, Russia and Eurasia Programme, Chatham House) disku­tierte mit Ralf Fücks im Chatham House London über die histo­rische und zukünftig notwendige Russland­po­litik Deutsch­lands. Es moderierte Orysia Lutsevych (Head and Research Fellow, Ukraine Forum, Russia and Eurasia Programme). Wir dokumen­tieren das auf Englisch geführte Gespräch.

Sie sehen gerade einen Platz­hal­ter­inhalt von YouTube. Um auf den eigent­lichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schalt­fläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Dritt­an­bieter weiter­ge­geben werden.

Mehr Infor­ma­tionen

Lizenz­vermerk: YouTube Standardlizenz.
Dieses Video darf zu Presse­zwecken unter Angabe des Autors „Chatham House /​ Zentrum Liberale Moderne“ frei verwendet werden.

Die Geschichte überschattet die Bezie­hungen zwischen Deutschland und Russland und erschwert Berlins Bemühungen um eine wirksame Politik zur Bewäl­tigung der von Russland ausge­henden Heraus­for­derung für die Stabi­lität Europas.

Nach 1991 konzen­trierte sich Deutschland stark auf „sanfte“ Macht, indem es zwischen­mensch­liche Kontakte förderte und den Handel anregte. Dankbar für Moskaus Segen zur Wieder­ver­ei­nigung und bestrebt, eine Konfron­tation zu vermeiden, ignorierte die deutsche Politik Russlands Abdriften in den Autori­ta­rismus, das wachsende Selbst­ver­trauen des Landes, das durch die hohen Rohstoff­preise genährt wurde, und seine allmäh­liche Entfremdung von Europa.

Eine Konfron­tation war unver­meidlich, sobald Russland sich nicht mehr an die Sicher­heits­prin­zipien gebunden fühlte, die den Kalten Krieg beendet hatten. Die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 war ein tiefer Schock für die deutschen Eliten. Sie führte zu einer drasti­schen Verän­derung der Russland­po­litik, als Bundes­kanz­lerin Merkel eine europäische Reaktion zur Stabi­li­sierung der Ukraine anführte, die auch Wirtschafts­sank­tionen gegen Russland beinhaltete.

Deutschland blieb jedoch seinen alten Instinkten treu und förderte weiterhin die Energie­ko­ope­ration mit Russland. Seine Unter­stützung für den Ausbau der Nord-Stream-2-Gaspipeline hat die Bezie­hungen zur Ukraine und zu mehreren EU- und NATO-Mitglied­staaten belastet, die der Ansicht waren, dass Deutschland breitere europäische Inter­essen missachtet.

Angela Merkel ist die europäische Regie­rungs­chefin mit der größten Erfahrung im Umgang mit Moskau und verfügt dank ihrer ostdeut­schen Herkunft und ihrer Russisch­kennt­nisse wohl über das beste Verständnis für Russland.

Die Redner disku­tieren auch John Loughs neues Buch Germany’s Russia Problem (Manchester University Press, Juli 2021).