NARRATIV-CHECK
Was hinter radikalisierenden Botschaften steckt.
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NARRATIV-CHECK
Was hinter radikalisierenden
Botschaften steckt.
Über uns
Das Projekt „Narrativ-Check: Was hinter radikalisierenden Botschaften steckt“
Bereits die Corona-Proteste haben ein heterogenes Publikum angezogen, das sich nur schwer mit den gängigen Begriffen fassen ließ. Verschwörungsideologisch angereicherte Metaerzählungen über „die da oben“, die „Klimalüge“, das „Gender-Gaga“, gegen „den Westen“ oder eine drohende apokalyptische Weltkrise überbrücken ideologische Widersprüche und lassen sich mühelos auf die Pandemie, Klimawandel, Inflation und den Ukraine-Krieg anwenden. Verbindendes Element ist eine pauschale Ablehnung der journalistischen Medien und ihrer Berichterstattung, zu denen häufig „alternative“ Narrative entwickelt werden. Verbindend ist auch eine zunehmend radikale Opposition gegen „die Herrschenden“ – gegen demokratische Institutionen oder Wissenschaft sowie deren Vertreterinnen und Vertreter.
Diese Proteststimmung wird von einer Gegenöffentlichkeit aus sogenannten „Alternativmedien“ und radikalisierenden Inhalten in sozialen Medien begleitet und befeuert. Auf Social Media-Plattformen kann die Reichweite einzelner „Alternativmedien“ mit journalistischen Medien mithalten. Sie verbreiten vielfach Verschwörungserzählungen, oft angereichert mit konkreten Feindbildern und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, und scheuen auch nicht vor falschen oder tendenziös aufbereiteten Nachrichten zurück.
Im Kontext von Corona-Maßnahamen oder Klimapolitik ist von einer angeblichen „Corona-“ oder „Öko-Diktatur“ die Rede. Auch die wachsende Vielfalt der Gesellschaft und die mit ihr verbundenen Kämpfe um Gleichbehandlung und Repräsentation dienen vielen „Alternativmedien“ als Anlass, den „Eliten“ eine Verschwörung gegen die Bevölkerung zu unterstellen, bei der es um „Umerziehung“, „Transhumanismus“ oder einen „Great Reset“ gehe. Insgesamt wird ein fundamentales Misstrauen gegenüber demokratischen Errungenschaften, Institutionen, unabhängige Presse und Wissenschaft vermittelt.
Wir erleben die Herausbildung von Teilöffentlichkeiten, zu denen auch die Plattformen der sozialen Medien und Messenger-Dienste mit Algorithmen beitragen, die Vorurteile bis hin zu hasserfüllter Sprache belohnen. Selbstreferenzielle Teilöffentlichkeiten verringern die Möglichkeit, sich mit widerstreitenden Positionen und widersprüchlichen Informationen auseinandersetzen zu können, und erschweren damit auch eine Verständigung und Debatte über gesellschaftliche Konflikte. Für eine demokratische Gesellschaft, die von Kompromiss und Interessenausgleich lebt, ist dies besorgniserregend. Hasserfüllte Sprache und die ständige Wiederholung konkreter Feindbilder führen zunehmend auch zu tätlichen Angriffen.
All dies bereitet den Boden für eine politische Radikalisierung, die das gesellschaftliche Klima insgesamt verändern kann. Zur Verteidigung demokratischer Grundwerte und Institutionen wie Parlamentarismus, Rechtsstaatlichkeit oder freie Presse und zur Stärkung der demokratischen Gesellschaft ist es wichtig, die Botschaften und Wirkungsweisen der systemoppositionellen Gegenöffentlichkeit näher zu betrachten. Auch im Sinne von Prävention gilt es, Radikalisierungstendenzen in Netz besser zu verstehen und über ihre Mechanismen aufzuklären. Dabei soll auch beobachtet werden, in welcher Weise diese demokratiegefährdenden Botschaften auf die breite Öffentlichkeit einwirken.
Was wir tun
„Narrativ-Check: Was hinter radikalisierenden Botschaften steckt“ ist ein Begleitprojekt des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Es richtet sich vor allem an Partnerschaften für Demokratie, Landesdemokratiezentren, Teams der mobilen Beratung und verschiedene Kompetenznetzwerke des Bundesprogramms.
Das Projekt betrachtet demokratiegefährdende, systemoppositionelle Botschaften, Diskurse, Argumentationsweisen in „alternativen Medien“ und im digitalen Raum. Die Erkenntnisse werden in Handreichungen zu jeweils einer Botschaft oder einem Narrativ gebündelt und auch online zur Verfügung gestellt. In Workshops, Präsentationen und Inputs werden die Inhalte vermittelt, erläutert und diskutiert.
Unsere Handreichungen
Unsere Handreichungen sollen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Interessierten helfen, sich komplexen Themen anzunähern, und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Sie sind online und gedruckt verfügbar – die Druckexemplare können Sie bestellen unter narrativchek@libmod.de.
Möchten Sie…
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Sind Sie auf der Suche nach Expertise und Austausch?
Haben Sie Anregungen oder Kritik?
Schreiben Sie uns an narrativcheck@libmod.de.
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Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert.
Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.
Wer ist LibMod?
Das Projekt wird vom Zentrum Liberale Moderne (LibMod) durchgeführt. LibMod steht für die Verteidigung und Erneuerung der liberalen Demokratie, für den Aufbruch in die ökologische Moderne und für eine fundierte Osteuropa-Expertise. LibMod versteht sich als politischer Think Tank, Debattenplattform und Sammelpunkt für Freigeister unterschiedlicher Couleur.