NARRATIV-CHECK

Was hinter radika­li­sie­renden Botschaften steckt.

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NARRATIV-CHECK

Was hinter radikalisierenden
Botschaften steckt.

Über uns

Das Projekt „Narrativ-Check: Was hinter radika­li­sie­renden Botschaften steckt“
(2023–2024)

Bereits die Corona-Proteste haben ein hetero­genes Publikum angezogen, das sich nur schwer mit den gängigen Begriffen fassen ließ. Verschwö­rungs­ideo­lo­gisch angerei­cherte Metaer­zäh­lungen über „die da oben“, die „Klimalüge“, das „Gender-Gaga“, gegen „den Westen“ oder eine drohende apoka­lyp­tische Weltkrise überbrücken ideolo­gische Wider­sprüche und lassen sich mühelos auf die Pandemie, Klima­wandel, Inflation und den Ukraine-Krieg anwenden. Verbin­dendes Element ist eine pauschale Ablehnung der journa­lis­ti­schen Medien und ihrer Bericht­erstattung, zu denen häufig „alter­native“ Narrative entwi­ckelt werden. Verbindend ist auch eine zunehmend radikale Opposition gegen „die Herrschenden“ – gegen demokra­tische Insti­tu­tionen oder Wissen­schaft sowie deren Vertre­te­rinnen und Vertreter.

Diese Protest­stimmung wird von einer Gegen­öf­fent­lichkeit aus sogenannten „Alter­na­tiv­medien“ und radika­li­sie­renden Inhalten in sozialen Medien begleitet und befeuert. Auf Social Media-Platt­formen kann die Reich­weite einzelner „Alter­na­tiv­medien“ mit journa­lis­ti­schen Medien mithalten. Sie verbreiten vielfach Verschwö­rungs­er­zäh­lungen, oft angerei­chert mit konkreten Feind­bildern und gruppen­be­zo­gener Menschen­feind­lichkeit, und scheuen auch nicht vor falschen oder tendenziös aufbe­rei­teten Nachrichten zurück.

Im Kontext von Corona-Maßna­hamen oder Klima­po­litik ist von einer angeb­lichen „Corona-“ oder „Öko-Diktatur“ die Rede. Auch die wachsende Vielfalt der Gesell­schaft und die mit ihr verbun­denen Kämpfe um Gleich­be­handlung und Reprä­sen­tation dienen vielen „Alter­na­tiv­medien“ als Anlass, den „Eliten“ eine Verschwörung gegen die Bevöl­kerung zu unter­stellen, bei der es um „Umerziehung“, „Trans­hu­ma­nismus“ oder einen „Great Reset“ gehe. Insgesamt wird ein funda­men­tales Misstrauen gegenüber demokra­ti­schen Errun­gen­schaften, Insti­tu­tionen, unabhängige Presse und Wissen­schaft vermittelt.

Wir erleben die Heraus­bildung von Teilöf­fent­lich­keiten, zu denen auch die Platt­formen der sozialen Medien und Messenger-Dienste mit Algorithmen beitragen, die Vorur­teile bis hin zu hasserfüllter Sprache belohnen. Selbst­re­fe­ren­zielle Teilöf­fent­lich­keiten verringern die Möglichkeit, sich mit wider­strei­tenden Positionen und wider­sprüch­lichen Infor­ma­tionen ausein­an­der­setzen zu können, und erschweren damit auch eine Verstän­digung und Debatte über gesell­schaft­liche Konflikte. Für eine demokra­tische Gesell­schaft, die von Kompromiss und Inter­es­sen­aus­gleich lebt, ist dies besorg­nis­er­regend. Hasserfüllte Sprache und die ständige Wieder­holung konkreter Feind­bilder führen zunehmend auch zu tätlichen Angriffen.

All dies bereitet den Boden für eine politische Radika­li­sierung, die das gesell­schaft­liche Klima insgesamt verändern kann. Zur Vertei­digung demokra­ti­scher Grund­werte und Insti­tu­tionen wie Parla­men­ta­rismus, Rechts­staat­lichkeit oder freie Presse und zur Stärkung der demokra­ti­schen Gesell­schaft ist es wichtig, die Botschaften und Wirkungs­weisen der system­op­po­si­tio­nellen Gegen­öf­fent­lichkeit näher zu betrachten. Auch im Sinne von Prävention gilt es, Radika­li­sie­rungs­ten­denzen in Netz besser zu verstehen und über ihre Mecha­nismen aufzu­klären. Dabei soll auch beobachtet werden, in welcher Weise diese demokra­tie­ge­fähr­denden Botschaften auf die breite Öffent­lichkeit einwirken.

 

Was wir tun

„Narrativ-Check: Was hinter radika­li­sie­renden Botschaften steckt“ ist ein Begleit­projekt des Bundes­pro­gramms „Demokratie leben!“. Es endete Ende 2024. Es richtet sich vor allem an Partner­schaften für Demokratie, Landes­de­mo­kra­tie­zentren, Teams der mobilen Beratung und verschiedene Kompe­tenz­netz­werke des Bundesprogramms.

Das Projekt betrachtet demokra­tie­ge­fähr­dende, system­op­po­si­tio­nelle Botschaften, Diskurse, Argumen­ta­ti­ons­weisen in „alter­na­tiven Medien“ und im digitalen Raum. Die Erkennt­nisse werden in Handrei­chungen zu jeweils einer Botschaft oder einem Narrativ gebündelt und auch online zur Verfügung gestellt. In Workshops, Präsen­ta­tionen und Inputs werden die Inhalte vermittelt, erläutert und diskutiert.

 

Unsere Handrei­chungen

Unsere Handrei­chungen sollen zivil­ge­sell­schaft­lichen Organi­sa­tionen und Inter­es­sierten helfen, sich komplexen Themen anzunähern, und Handlungs­mög­lich­keiten aufzeigen. Sie sind online und gedruckt verfügbar – die Druck­ex­em­plare können Sie bestellen unter narrativchek@libmod.de.

 

Möchten Sie…

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Haben Sie Anregungen oder Kritik?

Schrei­ben Sie uns an narrativcheck@libmod.de.

Das Projekt wird vom Bun­des­mi­nis­te­rium für Familie, Senio­ren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bun­des­pro­gramms „Demo­kra­tie leben!“ gefördert.

Die Veröf­fent­li­chung stellt keine Meinungs­äu­ßerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhalt­liche Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.

Wer ist LibMod?

Das Projekt wird vom Zentrum Liberale Moderne (LibMod) durch­ge­führt. LibMod steht für die Vertei­digung und Erneuerung der liberalen Demokratie, für den Aufbruch in die ökolo­gische Moderne und für eine fundierte Osteuropa-Expertise. LibMod versteht sich als politi­scher Think Tank, Debat­ten­plattform und Sammel­punkt für Freigeister unter­schied­licher Couleur.