Panel 1: Lessons Learned? Der Krieg als Moment der Wahrheit für Europa

Foto: Gia Gagoshidze

Drohende Aggres­sionen von gewalt­be­reiten Mächten, Angriffe auf das Völker­recht – inwiefern ist der Krieg gegen die Ukraine als „Zeiten­wende“ für Europa zu sehen? Und welche Schluss­fol­ge­rungen muss die europäische Politik ziehen? Diesen Fragen ging das Panel mit Timothy Garton Ash, Olha Stefa­nishyna, Robin Wagener, Karolina Wigura und Andrius Kubilius nach.

„Europa muss mehr tun – militä­risch, aber vor allem wirtschaftlich, gesell­schaftlich und politisch“ (Timothy Garton Ash)

Timothy Garton Ash, Professor für European Studies an der University of Oxford, brachte es in seiner Video­bot­schaft auf den Punkt: „Europa muss mehr tun, auch um die USA davon zu überzeugen, dass sie mit ihrer entschei­denden Rolle bei der militä­ri­schen Unter­stützung engagiert bleiben. Wir müssen militä­risch mehr tun, […] aber vor allem wirtschaftlich, gesell­schaftlich und politisch.“ Um in dieser neuen Zeit ein intaktes, freies und postim­pe­riales Europa zu schaffen, könnten Wieder­aufbau, Reformen und ukrai­nische Erfolge auf dem Weg zur EU-Mitglied­schaft nicht bis nach dem Krieg warten, sondern müssten direkt und beständig stattfinden.

Die Stell­ver­tre­tende Premier­mi­nis­terin für die europäische und euroat­lan­tische Integration der Ukraine Olha Stefa­nishyna, und Karolina Wigura Senior Fellow beim Zentrum Liberale Moderne betonten, wie wichtig es sei, bei allen Heraus­for­de­rungen konzen­triert zu bleiben und das wichtigste Ziel nicht aus dem Blick zu verlieren: den Krieg zu gewinnen.

„Die ‚Zeiten­wende‘ muss ein Aufwachen sein“ (Robin Wagener)

Andrius Kubilius, Mitglied des Europäi­schen Parla­ments und ehema­liger Premier­mi­nister Litauens, nannte auch die NATO-Mitglied­schaft der Ukraine als sehr wichtigen Punkt. „Unser größter Fehler war, dass wir die Ukraine in einer Grauzone der Sicherheit gelassen haben“, so Kubilius.

„Die ‚Zeiten­wende‘ muss ein Aufwachen sein. Das muss einher­gehen mit der Wahrung eigener strate­gi­scher Inter­essen“, sagte Robin Wagener, Mitglied des Deutschen Bundes­tages (Bündnis 90/​Die Grünen), „unser strate­gi­sches Interesse ist, die Ukraine so stark wie möglich zu unter­stützen. Der Sieg der Ukraine bedeutet die Vertei­digung der demokra­ti­schen Freiheitsordnung.“

Zum Abschluss von Panel 1 konsta­tierte Ralf Fücks: „Wir dürfen unsere Politik nicht von Furcht leiten lassen. Ein Zusam­men­bruch des russi­schen Regimes birgt Gefahren. Doch die Gefahren eines Erfolges der russi­schen Aggression übertreffen diese Risiken bei weitem. Die Antwort kann nicht Appeasement sein, sondern Abschreckung.“

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