Veran­stal­tung: „Putin und das Netz – kommt die Great Chinese Firewall nach Russland?“

Shutterstock/​Mila Larson

Folgt Russland dem Vorbild Chinas? Wie können die demo­kra­ti­sche Oppo­si­tion und unab­hän­gige Zivil­ge­sell­schaft in Russland online bleiben? Kann die Freiheit im Netz vertei­digt werden? Diese und andere Fragen wollen wir am 4.Dezember um 18 Uhr an der Univer­sität Köln mit Exper­tInnen und Akti­vis­tInnen aus Russland und Deutsch­land diskutieren. 

Am 1. November ist in Russland das Gesetz über ein „souve­ränes Internet“ in Kraft getreten. Es ermög­licht den Behörden, Inter­net­nut­ze­rInnen innerhalb Russlands von der welt­weiten Netz­in­fra­struktur abzu­trennen. Das Gesetz ist der vorläu­fige Höhepunkt einer Reihe von Regu­lie­rungen, mit denen der Kreml die Inter­net­frei­heit nach und nach einschränkt.

Seit 2012, als in Russland die bis dahin größten, auch mit Hilfe des Internets orga­ni­sierten Demons­tra­tionen gegen Wahl­fäl­schungen und die Rückkehr Wladimir Putins ins Präsi­den­tenamt statt­fanden, hat der Kreml das Netz im Visier. Die juris­ti­schen und tech­ni­schen Möglich­keiten für elek­tro­ni­sche Über­wa­chung und poli­ti­sche Zensur wurden seitdem konse­quent ausgebaut.

Immer stärker verfolgt der Staat kritische Jour­na­lis­tInnen, Blog­ge­rInnen und Akti­vis­tInnen, für die das Internet eine unent­behr­liche Plattform ist. Aber auch private Inter­net­nut­ze­rInnen werden für öffent­liche Meinungs­äu­ße­rungen in sozialen Netz­werken will­kür­lich und hart verfolgt. Nachdem der Staat fast alle wichtigen russi­schen Inter­net­pro­vider und Online-Platt­formen unter Kontrolle gebracht hat, erhöht er den Druck auf auslän­di­sche Firmen wie YouTube, Google und Facebook, die einen Rück­zugs­raum für die kritische Öffent­lich­keit bieten. Gleich­zeitig nutzt der Kreml diese Platt­formen in großem Stil, um mit Desin­for­ma­ti­ons­kam­pa­gnen die öffent­liche Meinung auch im Ausland zu beeinflussen.

Folgt Russland dem Vorbild Chinas? Wie können die demo­kra­ti­sche Oppo­si­tion und unab­hän­gige Zivil­ge­sell­schaft in Russland online bleiben? Kann die Freiheit im Netz vertei­digt werden? Diese und andere Fragen wollen wir mit Exper­tInnen und Akti­vis­tInnen aus Russland und Deutsch­land disku­tieren und laden Sie und Euch herzlich dazu ein.

4. Dezember 2019, 18:00 Uhr
Univer­sität zu Köln, Haupt­ge­bäude, Hörsaal II,
Albertus-Magnus-Platz, 50931 Köln

Eröffnung:
Maria Sannikova-Franck, Zentrum Liberale Moderne, Berlin
Andrej Bachmin, Sacharow-Zentrum, Moskau

Es disku­tieren:
Damir Gajnut­dinow, Menschen­rechts­gruppe Agora, Moskau
Ulrike Gruska, Reporter ohne Grenzen, Berlin
Alexander Isawnin, Roskomsvoboda/​ Internet Defence Society, Moskau
Dr. Fabian Burkhardt, Stiftung Wissen­schaft und Politik, Berlin

Mode­ra­tion:
Prof. Dr. Caroline von Gall, Univer­sität zu Köln

Die Diskus­sion wird simultan auf Deutsch und Russisch übersetzt.

Bitte melden Sie sich bis zum 3. Dezember 2019 unter folgendem Link an: http://bit.ly/2q08a2D.

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