Abschluss­panel: Gemein­same Sicher­heit neu denken – über die Zukunft der euro­päi­schen Sicherheitsordnung

Foto: Tobias Kunz

Welche Schluss­fol­ge­rungen sind in Bezug auf die euro­päi­sche Sicher­heits­po­litik und Sicher­heits­ord­nung zu ziehen? Pavlo Klimkin, Agnieszka Brugger, Ulrich Speck und Roderich Kiese­wetter waren sich einig, dass die euro­päi­sche Sicher­heits­ord­nung in einer tiefen Krise steckt.

Pavlo Klimkin, ehema­liger Außen­mi­nister der Ukraine, konsta­tierte: „Das euro­päi­sche Sicher­heits­system, das wir hatten, ist im Grunde Geschichte.“ Ralf Fücks gab zu bedenken: „Wir haben eine echte insti­tu­tio­nelle Krise im Bereich der Sicher­heit. Wir leben in einer immer fragi­leren Welt, die immer weniger bere­chenbar wird. Wir sehen, wie die Krisen in unserer Umgebung immer stärker zunehmen. Was ist unsere Antwort darauf? Wir sagen immer, die Ukraine ist ein Schlüssel, aber das ist nicht die alleinige Antwort.“

„Die Regeln müssen mit Macht hinter­legt werden“ (Ulrich Speck)

Ulrich Speck, außen­po­li­ti­sche Analyst und Kolumnist der NZZ, wies darauf hin, dass die Regeln der bishe­rigen euro­päi­schen Sicher­heits­ord­nung nach wie vor exis­tierten. „Zum ersten Mal sind wir aber in der Situation, wo die Regeln mit Macht hinter­legt werden müssen. Was sind wir bereit, entge­gen­zu­setzen? […] Wir müssen in Sicher­heit gegen Russland inves­tieren. […] Außerdem müssen wir eine Allianz der liberalen Demo­kra­tien schaffen“, so Speck.

Diese Auffas­sung wurde von mehreren Teil­neh­menden geteilt, so auch von Agnieszka Brugger, Stell­ver­tre­tende Vorsit­zende der Bundes­tags­frak­tion von Bündnis 90/​Die Grünen im Deutschen Bundestag: „Wir müssen uns gemeinsam mit Werte­part­nern, die demo­kra­tisch sind, verbünden und wachsamer und wehr­hafter werden.“ Sie wies aller­dings auch auf das Dilemma hin, dass wir einer­seits mehr Partner bräuchten, ande­rer­seits aber gelernt hätten, dass Wegschauen bei Partnern, zum Beispiel in Bezug auf Menschen­rechte, sich sehr schnell rächen könne.

„Die beste Sicher­heits­ga­rantie für die Ukraine ist die NATO-Mitglied­schaft“ (Roderich Kiesewetter)

Roderich Kiese­wetter stellte fest: „Die beste Sicher­heits­ga­rantie für die Ukraine ist die NATO-Mitglied­schaft.“ Europa nach dem Krieg werde östlicher, vertei­di­gungs­be­reiter, trans­at­lan­ti­scher und dyna­mi­scher sein.

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