Panel 2: Ukraine, Moldau und Georgien – die nächsten Schritte auf dem Weg zum EU-Beitritt

Foto: Gia Gagoshidze

Auf dem zweiten Panel disku­tierten die Bundes­tags­ab­ge­ord­neten Thomas Hacker, Anton Hofreiter, Tilmann Kuban, Christian Petry und der ukrai­nische Botschafter Oleksii Makeiev über den EU-Beitritt der Ukraine, Georgiens und Moldaus. Im Dezember 2023 werden die EU-Mitglied­staaten beschließen, welche konkrete Schritte diese drei Länder zum EU-Beitritt vornehmen müssen.

„Die Ukraine hat trotz des Krieges deutliche Fortschritte bei der Umsetzung der EU-Reformen erreicht“ (Oleksii Makeiev)

Die Ukraine habe trotz des Krieges deutliche Fortschritte bei der Umsetzung der EU-Reformen erreicht, betonte Botschafter Makeiev. Die Erwartung in der Bevöl­kerung sei groß, dass die EU-Beitritts­ver­hand­lungen in diesem Jahr werden. Damit werde der europäische Traum des ukrai­ni­schen Volkes in Erfüllung gehen, zurück in die europäische Familie zu gelangen.

Der Vorsit­zende des EU-Ausschusses des Bundestags Anton Hofreiter (Bündnis 90/​Die Grünen) sagte, die demokra­tische Mitte des deutschen Parla­ments sei sich einig, wenn es um die EU-Erwei­terung gehe. Durch die Aufnahme der westlichen Balkan­länder, der Ukraine, Moldaus und Georgiens werde der europäische Binnen­markt größer. Angesichts der wachsenden Zahl von Dikta­turen hätten wir ein immanentes eigenes Interesse, dass Europa größer und stärker werde.

„Refor­mierung und Erwei­terung der EU sollten gleich­zeitig statt­finden“ (Tilmann Kuban)

Die EU solle selbst genauso gut ihre Hausauf­gaben machen wie die Beitritts­länder, betonte der CDU-Politiker Tilmann Kuban: Refor­mierung und Erwei­terung sollten gleich­zeitig statt­finden. Der Obmann der FDP-Fraktion Thomas Hacker äußerte sich zuver­sichtlich in Bezug auf eine zügige Eröffnung der Beitritts­ver­hand­lungen mit der Ukraine und Moldau, im Hinblick auf Georgien zeigte er sich weniger optimistisch.

Der Europa­po­li­tische Sprecher der SPD-Fraktion Christian Petry betonte, man dürfe nicht mehr die gleiche reser­vierte EU-Erwei­te­rungs­stra­tegie verfolgen wie zuvor. Die EU habe zu viel Enttäu­schung in diesen Ländern produ­ziert, es müsse greifbare Perspek­tiven geben. Eine EU der unter­schied­lichen Geschwin­dig­keiten sei reali­sierbar, so Petry.

Abschließend betonte Hofreiter die Notwen­digkeit der militä­ri­schen Unter­stützung für die Ukraine. Denn die volle EU-Mitglied­schaft hänge auch von dem Ende des Krieges ab, und die Ukraine müsse gewinnen.

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