Ralf Fücks im Interview mit der Berliner Zeitung: „Der Preis des Nicht­han­delns wird höher sein als die Kosten für die Unter­stüt­zung der Ukraine“

Foto: Stefan Lengsfeld

Wenn wir jetzt die Ukraine nicht massiv unter­stützen und unser ganzes poli­ti­sches Gewicht in die Waag­schale werfen, über­lassen wir Putin die Entschei­dung über den Ausgang des Krieges, so Ralf Fücks. Und dann könnten wir zukünftig vor noch wesent­lich größeren mili­tä­ri­schen und finan­zi­ellen Heraus­for­de­rungen stehen.

Christine Dankbar: Herr Fücks, dem Kanzler wird im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine vorge­worfen, dass er zaudert. Sehen Sie das auch so? Oder ist das eine Taktik, mit der er einfach auf Zeit spielt.

Ralf Fücks: Man mag es für poli­ti­sche Klugheit halten, sich alle Optionen offen­zu­lassen. Aber ich halte das nicht für ange­messen in einer Situation, in der so viel auf dem Spiel steht. Nicht nur für die Ukraine und ob sie als unab­hän­giger, souve­räner Staat überlebt. Die ganze euro­päi­sche Frie­dens­ord­nung steht auf der Kippe. Ich warte darauf, dass der Kanzler sich dazu durch­ringt, zu sagen: Das ist auch unsere Sache.

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Das Interview wurde am 6. Juni in der Berliner Zeitung veröffentlicht.

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