Auftaktveranstaltung des „European Book Club“ mit Jarosław Kuisz und Karolina Wigura
Am 28. Februar lud das Zentrum Liberale Moderne zur Auftaktveranstaltung der neuen Veranstaltungsreihe „European Book Club“ ein. Karolina Wigura und Jarosław Kuisz präsentierten und diskutierten ihren Essay „Posttraumatische Souveränität“.
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine ging es bei der Diskussion um das Gespenst historischer Traumata in Osteuropa – und die tief verwurzelte Angst vor einem erneuten Verlust der Souveränität.
In ihrem Essay „Posttraumatische Souveränität“ beleuchten Karolina Wigura und Jarosław Kuisz die osteuropäische Perspektive und betrachten die raschen und unmissverständlichen Reaktionen osteuropäischer Nationen auf äußere Bedrohungen, wie den russischen Angriff auf die Ukraine. In ihrer luziden Analyse stellen sie diese Reaktionen denen der westeuropäischen Ländern gegenüber. Sie legen in ihrem Essay die Erinnerungsschichten offen, die die Sicht der osteuropäischen Länder auf die internationale Politik, die Europäische Union und die militärische Selbstverteidigung tief prägen.
Die Veranstaltung zog ein breites internationales Publikum an, das daran interessiert war, die Besonderheiten osteuropäischer Perspektiven zu verstehen und zu erkunden. Welchen Einfluss haben historische Traumata auf gegenwärtige Konflikte? Worin liegen die Paradoxien der Souveränität in diesem Teil Europas, in dem die Vergangenheit die Gegenwart zutiefst beeinflusst?
Gwendolyn Sasse, Direktorin des Zentrums für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) und Einstein-Professorin für Vergleichende Demokratie- und Autoritarismusforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin, und Felix Ackermann, Professor für Public History an der FernUniversität Hagen, brachten als Kommentatoren wertvolle Perspektiven ein. Gwendolyn Sasse wies auf die komplexen Erinnerungskulturen in Osteuropa hin, die trotz Gemeinsamkeiten auf individuellen partikularen Erfahrungen basieren. Felix Ackermann brachte den faszinierenden Vergleich mit Ostdeutschland ein, das zwar bestimmte Erfahrungen mit den osteuropäischen Ländern teilt, jedoch auch deutlich unterschiedliche Mentalitäten aufweist. Ralf Fücks leitete die ausgewogene und aufschlussreiche Diskussion mit reger Publikumsbeteiligung.
Die Auftaktveranstaltung des „European Book Club“ war eine spannende Reise zu den historischen, politischen und kulturellen Faktoren, die die Region prägen. Im Laufe des Jahres folgen weitere Veranstaltung der neuen Reihe.
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