Marie­luise Beck im DLF zum Nawalny-Urteil: Nord Stream 2 stoppen!

Mit der Verur­tei­lung habe Beck gerechnet, da dem Kreml nicht daran gelegen sei, versöhn­liche Zeichen auszu­senden. Die Botschaft Putins laute: „Es stört mich überhaupt nicht, was die inter­na­tio­nale Gemein­schaft, der Europarat und die Menschen auf der Straße sagen.“

„Ich glaube, dass er Nawalny bzw. das was um ihn herum passiert, fürchten muss“, so Beck weiter unter Verweis auf Demons­tra­tionen in über 100 Städten in ganz Russland. „Das sind nicht nur Pro-Nawalny-Proteste, sondern da kocht vieles hoch“ Mängel im Gesund­heits­system, Währungs­ver­fall, der sinkende Lebens­stan­dard hätten Putin die Zustim­mung der Bevöl­ke­rung gekostet, die ihm die Annektion der Krim einbrachte. Die Zahl der Verhaf­tungen nach den Protesten sei gigan­tisch hoch, Urteile, Geld- und Haft­strafen seien zu erwarten. Jeder Wider­spruch solle nieder­ge­schlagen werden, seit Jahren würden Gesetze erlassen, die der Zivil­ge­sell­schaft die Luft abschnüren. Um Nawalnys Gesund­heit in der kommenden Haft sorgt sich Beck, die sich an den im Gefängnis an Miss­hand­lungen verstor­benen Anwalt Magnitzky erinnert. Deutsch­land sei wegen der Nord Stream 2‑Pipeline innerhalb Europas zunehmend isoliert. „So lange Deutsch­land an diesem Projekt festhält, wird Putin das als Zeichen nehmen, dass er nichts zu befürchten hat. Der Kreml muss spüren: Das kostet uns etwas.“

Hören Sie hier das ganze Interview!