Jahres­rück­blick 2022

Sie sehen gerade einen Platz­hal­ter­inhalt von YouTube. Um auf den eigent­lichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schalt­fläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Dritt­an­bieter weiter­ge­geben werden.

Mehr Infor­ma­tionen

Unser Rückblick auf das Jahr 2022 – mit einem Vorwort von Ralf Fücks.

Welch ein Jahr!

Kaum keimte die Hoffnung auf, dass Covid19 seinen Höhepunkt überschritten hat, kam der Blitz­schlag des 24. Februar 2022. Freilich nicht aus heiterem Himmel: Wer sich keine Illusionen über Putin-Russland machte, für den war klar, dass der militä­rische Aufmarsch an den Grenzen der Ukraine kein bloßes Säbel­rasseln war. Der Autokrat im Kreml hatte die Existenz­be­rech­tigung einer unabhän­gigen Ukraine oft genug infrage gestellt. An seiner Gewalt­be­reit­schaft konnte seit dem brutalen Vorgehen in Tsche­tschenien und der militä­ri­schen Inter­vention in Georgien kein Zweifel bestehen.

Dennoch mochte die deutsche Politik selbst nach dem russi­schen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2014, dem rücksichts­losen Krieg gegen die syrische Zivil­be­völ­kerung und der großan­ge­legten Cyber­at­tacke auf den Deutschen Bundestag die Zeichen an der Wand nicht wahrhaben. Erst die russische Großof­fensive gegen die Ukraine, zugleich ein Frontal­an­griff auf Frieden und Sicherheit in Europa, erzwang den Abschied von lang gehegten Illusionen und selbst aufer­legten Denkver­boten. Drei Tage später verkündete Kanzler Scholz die „Zeiten­wende“.

Gemessen an unserer bishe­rigen Politik haben Bundes­re­gierung und Bundestag seither einen weiten Weg zurück­gelegt. Aber gemessen an den drama­ti­schen Ereig­nissen in der Ukraine und ihrer Bedeutung für die Zukunft Europas scheint uns die Zeiten­wende noch nicht entschieden genug. Inzwi­schen dauert der Krieg bereits mehr als 300 Tage. Mit jedem Tag wachsen die Zerstö­rungen, die mensch­lichen Opfer, das Leid der Zivil­be­völ­kerung. Und mit jedem Tag wird die Frage drängender, wie dieser Vernich­tungs­krieg gestoppt werden kann. Es reicht nicht aus, die Ukraine nur so weit zu unter­stützen, dass sie sich unter hohen Verlusten vertei­digen kann. Wer den Krieg so rasch wie möglich beenden will, muss ihr helfen, die Raketen­an­griffe zu unter­binden und die russi­schen Truppen hinter die Grenze zurückzudrängen.

Für uns überschattete dieser Krieg vom ersten Tag an unsere gesamte Arbeit. Zu unserem Team gehören Kolle­ginnen aus der Ukraine, Russland, Georgien und Aserbai­dschan, wir haben enge, langjährige Partner in Russland wie der Ukraine. Was dort geschieht, ist bei uns sehr präsent. Wir sind mit allen drei Preis­trägern des diesjäh­rigen Friedens­no­bel­preises befreundet – mit Memorial, dem ukrai­ni­schen Center for Civil Liberties und dem belaru­si­schen Menschen­rechtler Ales Bjaljatski. Auch wegen dieser persön­lichen Nähe haben wir uns so deutlich in die öffent­liche Debatte einge­mischt. Damit haben wir uns nicht nur Freunde gemacht. Aber anders konnten und wollten wir nicht. Daneben setzen wir unsere Koope­ration mit russi­schen und ukrai­ni­schen Partnern fort und engagieren uns in der humani­tären Hilfe für die Ukraine.

In einem Jahres­rück­blick dürfen unsere anderen Themen­schwer­punkte nicht fehlen. Unsere Arbeit entwi­ckelt sich seit dem Start vor gut fünf Jahren entlang der doppelten Gefährdung der freiheit­lichen Demokratie: durch das Auftrumpfen autori­tärer Mächte in der inter­na­tio­nalen Politik und durch das Aufkommen antili­be­raler, populis­ti­scher und rechts­extremer Kräfte im eigenen Haus. Wehrhafte Demokratie nach innen und außen ist ein zentraler Strang unserer Arbeit, die Suche nach freiheit­lichen Antworten auf die großen Heraus­for­de­rungen unserer Zeit ein anderer. Stich­worte sind Klima­krise und ökolo­gische Trans­for­mation, demokra­tische Resilienz und Sicherheit im Wandel.

Nicht nur der Krieg in der Ukraine markiert eine Zäsur. Wir stehen vor tiefgrei­fenden Verän­de­rungen: System­wett­bewerb mit China und Ringen um die neue Weltordnung, digitaler Wandel, Alterung unserer Gesell­schaft, zuneh­mende globale Migration, ökolo­gi­scher Struk­tur­wandel. Diesen Sturm an Verän­de­rungen zu bewäl­tigen und zugleich unsere freiheit­liche Ordnung zu bewahren ist die große Bewäh­rungs­probe der liberalen Demokratie. Wir hoffen, dass wir dazu einen kleinen Beitrag leisten können.

Wir danken allen Förderern, Koope­ra­ti­ons­part­ne­rinnen und Freunden für Ihre Unterstützung
und freuen uns auf die Fortsetzung unserer Zusammenarbeit.

Mit besten Wünschen für die Weihnachtstage und ein hoffentlich besseres Jahr,
Ralf Fücks, Marie­luise Beck und das Team des Zentrum Liberale Moderne.

Offener Brief an Bundes­kanzler Olaf Scholz.

„Die Sache der Ukraine ist auch unsere Sache.“

Inter­na­tionale Konferenz 21.10.22

Völker­recht gegen Völkermord

Erfüllen die russi­schen Kriegs­ver­brechen den Tatbe­stand des Genozids? Welche Verpflich­tungen ergeben sich daraus für die inter­na­tionale Gemein­schaft? Exper­tinnen und Experten aus Politik, Wissen­schaft und Zivil­ge­sell­schaft disku­tierten diese Fragen auf der inter­na­tio­nalen Konferenz „Völker­recht gegen Völkermord“.

Aufruf

Der Ukraine helfen, diesen Kriegs­winter zu überstehen!

Wir appel­lieren an Bürge­rinnen und Bürger, Verbände, Unter­nehmen und an die Bundes­re­gierung, der Ukraine mit vereinten Kräften über den kommenden Kriegs­winter zu helfen: Mit Spenden, humani­tärer und techni­scher Hilfe, und mit Waffen, um die Zivil­be­völ­kerung zu schützen und die russi­schen Truppen zurückzudrängen.

Konferenz

Rethinking Liberalism, Renewing Democracy

Die liberale Demokratie steht weltweit unter Druck. Auf unserer inter­na­tio­nalen Konferenz „Rethinking Liberalism, Renewing Democracy“ disku­tierten wir am 24. November in Berlin mit inter­na­tio­nalen Gästen aus Wissen­schaft, Politik, Think-Tanks und Wirtschaft darüber, wie der Libera­lismus und die liberale Demokratie sich weiter­ent­wi­ckeln müssen, um zu bestehen.

Buchvor­stellung

Libera­lismus neu denken

Der Libera­lismus bildet das ideelle Fundament moderner Demokratien. Im Sammelband „Libera­lismus neu denken“ haben Ralf Fücks und Rainald Manthe namhafte Autorinnen und Autoren versammelt, um die Erneuerung des Libera­lismus als partei­über­grei­fende Strömung selbst­kri­tisch zu diskutieren.

Der Band ist im transcript Verlag erschienen.

Konferenz des „Inter­na­tional Expert Network Russia“

Rethinking Russia

Das Zentrum Liberale Moderne hat das „Expert Network Russia“ gegründet. Ein inter­na­tio­nales Experten-Netzwerk, das sich intensiv und regel­mäßig mit einer dringend benötigten, neuen Russland­po­litik des Westens ausein­an­der­setzt. Das erste Treffen unseres „Expert Network Russia“ fand in Vilnius statt.

Fachtag

PostOst in Zeiten des Krieges

Was bedeutet es für die PostOst-Commu­nities in Deutschland, mit Russland identi­fi­ziert zu werden und welche Auswir­kungen haben die prorus­si­schen Desin­for­ma­ti­ons­kam­pagnen? Expertise und Austausch gab es auf dem zusammen mit der Amadeu Antonio Stiftung veran­stal­teten Fachtag.

Podiums­dis­kussion

Mobili­sierung gegen Demokratie

Antide­mo­kra­tische Akteu­rinnen und Akteure nutzen die Krise zur Mobili­sierung. Welche Rolle spielen dabei „Alter­na­tiv­medien“ und wie sind Proteste und Protes­tie­rende einzu­ordnen? Darüber disku­tierten wir am 29.11.22 mit unseren Gästen.

Diskus­si­ons­ver­an­staltung

Chemie-Konsens

Eckpunkte zur Zukunft der deutschen Chemieindustrie

Wie die Zukunft der Branche erfolg­reich gestaltet werden kann, haben wir zwischen Juli 2021 und April 2022 mit Vertre­te­rinnen und Vertretern der chemi­schen Industrie, Gewerk­schaften und Umwelt­ver­bänden sowie Politi­ke­rinnen und Politikern aller Parteien diskutiert.

Podiums­dis­kussion

EU-Beitritts­per­spek­tiven für
die Ukraine, Moldau und Georgien

Die Europäische Union gewährte der Ukraine und Moldau einen EU-Kandi­da­ten­status und ebnete Georgien den Weg – sofern das Land eine Reihe von Verpflich­tungen erfüllt.

Mitglieder des Deutschen Bundes­tages, der Bundes­re­gierung und Vertreter der Zivil­ge­sell­schaft disku­tierten über die Beitritts­per­spek­tiven und den Stand der Reformen in den drei Staaten.

Hat Ihnen unser Beitrag gefallen? Dann spenden Sie doch einfach und bequem über unser Spendentool. Sie unter­stützen damit die publi­zis­tische Arbeit von LibMod.

Spenden mit Bankeinzug

Spenden mit PayPal


Wir sind als gemein­nützig anerkannt, entspre­chend sind Spenden steuerlich absetzbar. Für eine Spenden­be­schei­nigung (nötig bei einem Betrag über 200 EUR), senden Sie Ihre Adress­daten bitte an finanzen@libmod.de

Newsletter bestellen

Mit dem LibMod-Newsletter erhalten Sie regel­mäßig Neuig­keiten zu unseren Themen in Ihr Postfach.

Mit unseren Daten­schutz­be­stim­mungen
erklären Sie sich einverstanden.