Jetzt ist der Moment:
Der Ukraine helfen, diesen Kriegs­winter zu überstehen!

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir empfehlen den beigefügten Aufruf von mehr als 70 Osteuropa-Forschern, Schrift­stel­le­rinnen, ehema­ligen Diplo­maten und Poli­ti­ke­rinnen, Histo­ri­kern und Sicher­heits­experten Ihrer Aufmerksamkeit.

Wir appel­lieren an Bürger/​innen, Verbände, Unter­nehmen und an die Bundes­re­gie­rung, der Ukraine mit vereinten Kräften über den kommenden Kriegs­winter zu helfen: mit Spenden, huma­ni­tärer und tech­ni­scher Hilfe und mit den Waffen, mit denen die Zivil­be­völ­ke­rung geschützt und die russi­schen Truppen zurück­ge­drängt werden können.

Ange­sichts der massiven russi­schen Angriffe auf ukrai­ni­sche Städte, die Ener­gie­ver­sor­gung, Indus­trie­be­triebe und Verkehrs­wege droht der Ukraine ein Winter der Dunkel­heit, der Kälte und des Hungers. Seit Beginn der russi­schen Groß­of­fen­sive mussten bereits 14 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen, weitere Millionen sollen zur Flucht gezwungen werden.

Gelingt es Putin, die Ukraine in den Zusam­men­bruch zu treiben, zerbricht auch die euro­päi­sche Sicher­heits­ord­nung. Dann ist kein Land im ehema­ligen Macht­be­reich der Sowjet­union mehr sicher, die anti­de­mo­kra­ti­schen Kräfte bekommen Auftrieb und das Völker­recht liegt in Trümmern.

Die Unter­stüt­zung des ukrai­ni­schen Wider­stands ist nicht nur eine mora­li­sche Pflicht.  Sie liegt vielmehr in unserem ureigenen Interesse.

Zu den Initia­toren dieses Appells gehören Gerd Koenen, Karl Schlögel, Daniel Cohn-Bendit, Ralf Fücks, Ulrich Schreiber, Katharina Raabe, Thomas Roth, Marie­luise Beck, Claus Leggewie, Bruno Schoch und Manfred Sapper.

Ralf Fücks

Zentrum Liberale Moderne

 

Ulrich Schreiber

Inter­na­tio­nales Lite­ra­tur­fes­tival Berlin

 


Jetzt ist der Moment

Der Ukraine helfen, diesen Kriegs­winter zu überstehen!

Die Nieder­tracht kennt immer noch Stei­ge­rungen. Nachdem Putins Plan, die Ukraine mili­tä­risch zuzer­schlagen und als eigen­stän­dige Nation auszu­lö­schen, am entschlos­senen, von der ganzen ukrai­ni­schen Gesell­schaft getra­genen Wider­stand geschei­tert ist, soll nun das Land durch die Zerstö­rung seiner lebens­wich­tigen Versor­gungs­struk­turen – insbe­son­dere des Ener­gie­sys­tems – in die Knie gezwungen werden. Die in Tsche­tsche­nien und Syrien erprobten Methoden eines Vernich­tungs­kriegs gegen die Zivil­be­völ­ke­rung, exem­pla­risch an Grosny und Aleppo exeku­tiert, werden jetzt auf die freie Ukraine im Ganzen angewandt. Die Bombar­die­rung der Wohn­quar­tiere, die gezielte Zerstö­rung der Lebens­be­din­gungen von Millionen Menschen, die Ermordung von Zivi­listen, die Verge­wal­ti­gungen und Depor­ta­tionen verstoßen bereits heute gegen die Völker­mord­kon­ven­tion der Vereinten Nationen.

Nun steht der Winter bevor. Schon jetzt kann man sehen, was es bedeutet, wenn Heizung, Licht und Elek­tro­ge­räte ausfallen, es kein Trink­wasser mehr gibt, Fenster nicht ersetzt werden können, wenn Städte im Dunkel versinken, Schulen und Kinder­gärten schließen müssen, Kran­ken­häuser ihre Patienten nicht mehr behandeln können und Betriebe ihre Arbeit einstellen müssen. Seit Beginn des neuer­li­chen­rus­si­schen Angriffs mussten bereits mehr als 14 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen, weitere Millionen sollen zur Flucht gezwungen werden.

Gelänge es Putin, die Ukraine in den Zusam­men­bruch zu treiben, gerieten auch die euro­päi­sche Sicher­heits­ord­nung, die Euro­päi­sche Union und das trans­at­lan­ti­sche Bündnis ins Wanken. Dann ist kein Land im ehema­ligen Macht­be­reich der Sowjet­union mehr sicher, die anti­de­mo­kra­ti­schen Kräfte bekommen Auftrieb und das Völker­recht liegt in Trümmern. Aus diesem Grunde ist die Unterstützung der zivilen und mili­tä­ri­schen Wider­stands­kraft der Ukraine nicht nur eine mora­li­sche Pflicht. Sie liegt vielmehr in unserem ureigenen Interesse.

Wie können wir dazu beitragen, damit die Ukraine diesen Winter durch­stehen kann?

  • Jede/​r einzelne kann für die Ukraine spenden.
  • Huma­ni­täre Hilfs­or­ga­ni­sa­tionen können ihr Enga­ge­ment für die Ukraine verstärken.
  • Städte können bila­te­rale Unterstützung für ukrai­ni­sche Part­ner­städte leisten.
  • Betriebe können lebens­wichtig benö­tigtes tech­ni­sches Gerät, Gene­ra­toren, Fahrzeuge,
  • Bauma­te­rial und Kraft­stoffe bereitstellen.
  • Bundes­re­gie­rung und EU müssen ihre finan­zi­elle und mili­tä­ri­sche Hilfe aufstocken

Die Ukraine braucht dringend Nothilfe, und sie braucht nicht minder dringend moderne Waffen, um ihre Städte zu schützen und die Inva­si­ons­truppen zurückzudrängen.

Am 10. Dezember ist der Inter­na­tio­nale Tag der Menschen­rechte, begründet von den Vereinten Nationen im Jahre 1948. In diesen Tagen denken wir ganz besonders an die um ihre Würde und ihre Freiheit kämp­fenden Menschen in der Ukraine und ebenso im Iran. Wir wollen an diesem Tag an die Welle der Soli­da­rität anknüpfen, die nach Beginn der russi­schen Invasion durch unser Land ging. Kommunen, Medien, Stif­tungen, kari­ta­tive Orga­ni­sa­tionen, Unter­nehmen, Kultur­in­sti­tute und Hundert­tau­sende Bürger haben reagiert auf das, was seit dem Ende des Zweiten Welt­kriegs undenkbar erschien. Diesen Geist der Soli­da­rität gilt es, unge­achtet aller Härten bei uns, jetzt wieder­zu­be­leben. Nichts wäre für die Ukraine gefähr­li­cher als eine schlei­chende Ermüdung der west­li­chen Öffent­lich­keit und Politik. Putins Kata­stro­phen­stra­tegie darf nicht aufgehen! Die von der ukrai­ni­schen Frie­dens­no­bel­preis­trä­gerin Olexandra Matwijt­schuk zitierte Parole „Für unsere und für eure Freiheit!“
gilt auch umgekehrt:
„FÜR EURE UND FÜR UNSERE FREIHEIT!“

 

Spenden

gehen am besten an eine der schon exis­tie­renden Initia­tiven oder auf den von Präsident Wolodymyr Selensky einge­rich­teten natio­nalen Spen­den­fonds UNITED24

https://u24.gov.ua/

 

Erstunterzeichner/​innen

Swetlana Alexi­je­witsch, Aleida Assmann, Jan Assmann, Martin Aust, Rüdiger Bachmann, Gerhart Baum, Marie­luise Beck, Christoph Becker, Jan C. Behrends, Pamela Biermann, Wolf Biermann, Marianne Birthler, Helene v. Bismarck, Werner Bohleber, Christoph Buch, Detlev Claussen, Dany Cohn-Bendit, Dan Diner, Sabine Döring, Tom Enders, Benno Ennker, Bianka Pietrow-Ennker, Sabine Fischer, Rüdiger v. Fritsch, Ralf Fücks, Durs Grünbein, Irene Hahn-Fuhr, Rebecca Harms, Andreas Heinemann-Grüder, Ulrike Herrmann, Richard Herzinger, Christoph Heusgen, Wolfgang Ischinger, Andreas Kappeler, Daniel Kehlmann, Gerald Knaus, Gerd Koenen, John Kornblum, Remko Leemhuis, Claus Leggewie, Anna Leszc­zynska, Sabine Leutheusser-Schnar­ren­berger, Marianne Leuzinger-Bohleber, Renate Liesmann-Baum, Wolf Lotter, Carlo Masala, Markus Meckel, Eva Menasse, Herta Müller, Jan Plamper, Ruprecht Polenz, Katharina Raabe, Jens Reich, Eva Reich, Hedwig Richter, Thomas Roth, Manfred Sapper, Gwendolyn Sasse, Stefanie Schiffer, Karl Schlögel, Peter Schneider, Bruno Schoch, Ulrich Schreiber, Richard Schröder, Martin Schulze Wessel, Linn Selle, Constanze Stelzenmüller, Sebastian Turner, Andreas Umland, Gert Weiss­kir­chen, Michael Zürn

Pres­se­kon­takt

Oliver Geheeb
Leitung Öffentlichkeitsarbeit/​PR
Zentrum Liberale Moderne
Rein­hardt­straße 15
10117 Berlin
T: +49  30 577125819
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