Parlamentarischer Abend: Negative Emissionen –
Ein Gewinn für Wirtschaft und Klima?
7. Juli in den Räumlichkeiten der Parlamentarischen Gesellschaft: Ein Parlamentarischer Abend, veranstaltet zusammen mit dem Deutscher Verband für negative Emissionen (DVNE). Mit rund 180 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft haben wir die Rolle von CO2-Entnahme für den Klimaschutz und die ökonomischen Potenziale diskutiert.
Die wirtschaftliche Lage und die gesellschaftliche Stimmung – und der Ausfall der USA beim Klimaschutz – machen es notwendig, Klimaschutz pragmatischer zu gestalten, und Lösungen zu akzeptieren, die vielleicht nicht der reinen Lehre zugerechnet werden, aber unterm Strich CO2-Emissionen reduzieren oder gar aus der Atmosphäre holen. Mit diesem Plädoyer von Ralf Fücks begann ein langer und erfolgreicher Abend.
Carbon Dioxide Removal: Raus aus der Nische
Die große Zahl der Gäste deutet bereits an, was Professor Ottmar Edenhofer (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung) auf den Punkt brachte: „CDR [Carbon Dioxide Removal] ist raus aus der Nische“.
In seinem Beitrag mahnte er zudem an, dass die Erde – aufgrund von menschlichem Handeln – die 1,5 Grad-Schwelle bald überschreite. Selbst bei rascher und konsequenter Emissionsminderung werden Restemissionen bestehen bleiben. Um das auszugleichen, sei die Entfernung von CO2 unerlässlich für das Erreichen der Klimaziele. Wir diskutierten deshalb nicht mehr über die Frage, ob CO2 aus der Atmosphäre entnommen werden solle, sondern darüber, wie dies geschehen könne.
Eine vom DVNE in Auftrag gegebene Studie von Boston Consulting Group (BCG), die im Anschluss präsentiert wurde, gibt Hinweise auf mögliche Vorgehensweisen. Die Studie beleuchtet die politischen und finanziellen Maßnahmen, die für einen Hochlauf eines CO2-Entnahmemarktes nötig sind.
Bis 2030 werden in Deutschland rund 5,7 Mrd. Euro an Investitionen in CO2-Entnahme gebraucht, um für das Klimaziel ausreichende Mengen CO2 einzusparen. Dafür sind vier Hebel nötig: ein guter und stabiler Rechtsrahmen, eine CDR-Strategie, Investitionszuschüsse und die Stärkung des EU-Emissionshandels.
Untenstehende Fotos: Frank Nürnberger
Deutschland als CO2-Entnahme-Weltmeister?
Ein breites Portfolio an Start-ups, etablierte Anlagenbauer und erstklassige Forschungseinrichtungen bilden die Grundlage dafür, dass Deutschland zum Vorbild bei der CO2-Entnahme werden kann. Genau dafür braucht es den richtigen politischen Rahmen. Hierzu gehört beispielsweise die schnelle Verabschiedung der Langfriststrategie Negativemissionen.
Die Parlamentarische Staatssekretärin aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Gitta Connemann, machte das Ziel der Bundesregierung klar: „Wir wollen die Nachfrage nach Negativemissions-Zertifikaten ankurbeln.“
Wie das konkret geschehen soll, in welchem Verhältnis Klimaschutz und Wirtschaft bei CO2-Entnahme steht und wie gesellschaftliche Akzeptanz hier gesteigert werden kann, wurde im Anschluss gemeinsam mit Gitta Connemann, Anton Hofreiter (MdB, Bündnis 90/ Die Grünen) sowie Marion Bayer-Schilling (Mitglied im Vorstand UniCredit) diskutiert.
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