Wege in eine klima­neu­trale Kohlen­stoff­wirt­schaft in NRW

Nordrhein-Westfalen will Vorreiter beim Umbau zu einer klima­neu­tralen Industrie werden – und stellt sich einer der größten Heraus­for­de­rungen der Trans­for­mation: der nachhal­tigen Gestaltung der Kohlen­stoff­wirt­schaft. Ein Policy Paper von Christoph Zeiss.

Die Landes­re­gierung Nordrhein-Westfalens verfolgt das ambitio­nierte Ziel, NRW zur ersten klima­neu­tralen Indus­trie­region Europas zu entwi­ckeln. Mit dem neuen Policy Paper „Wege in eine klima­neu­trale Kohlen­stoff­wirt­schaft in NRW“ aus unserer Projekt­reihe „Sicher durch die Trans­for­mation“ wird ein zentraler Aspekt dieser Trans­for­mation beleuchtet: der Aufbau einer nachhal­tigen, klima­neu­tralen Kohlen­stoff­wirt­schaft. Diese ist essen­ziell für das Gelingen der ökolo­gi­schen Wende im indus­trie­starken Nordrhein-Westfalen.

Im Fokus stehen dabei sowohl techno­lo­gische als auch politische Voraus­set­zungen, die für eine erfolg­reiche Umsetzung geschaffen werden müssen. Das Papier disku­tiert konkrete Heraus­for­de­rungen und zeigt Handlungs­op­tionen auf. Es richtet sich an Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissen­schaft und Zivil­ge­sell­schaft und fasst die zentralen Erkennt­nisse der Exper­ten­dis­kussion „Mit Carbon Management zur Klima­neu­tra­lität“ zusammen.

Ein beson­derer Schwer­punkt liegt auf der Rolle innova­tiver Techno­logien wie Carbon Capture and Utilization (CCU) und Carbon Capture and Storage (CCS) sowie auf der Entwicklung effizi­enter Infra­struk­turen und geeig­neter regula­to­ri­scher Rahmen­be­din­gungen. Nur durch ein gemein­sames, koordi­niertes Vorgehen aller relevanten Akteure kann der Aufbau einer klima­neu­tralen Kohlen­stoff­wirt­schaft in NRW gelingen und somit ein entschei­dender Beitrag zum Klima­schutz und zur langfris­tigen Sicherung des Indus­trie­standorts geleistet werden.

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Kernpunkte:

  • Carbon Management strate­gisch weiter­ent­wi­ckeln und ausweiten – Die Carbon-Management-Strategie (CMS) muss auch auf die Kohlen­stoff­wirt­schaft ausge­weitet werden. NRW verfolgt hier bereits einen Ansatz, der als Vorbild für eine bundes­weite Strategie dienen kann.
  • Kohlen­stoff­pfade klima­wirksam gestalten – Alter­native Kohlen­stoff­quellen und geschlossene Kreis­lauf­systeme müssen gezielt entwi­ckelt werden. Neue Pfade sollten nur etabliert werden, wenn ihre Klima­neu­tra­lität bis spätestens 2045 nachweislich möglich ist – das schafft Inves­ti­ti­ons­si­cherheit für Unternehmen.
  • Negative Emissionen gezielt und effizient einsetzen – Sie sind notwendig, aber teuer und energie­in­tensiv. Deshalb sollten sie vorrangig zur Kompen­sation unver­meid­barer Emissionen (z. B. aus der Landwirt­schaft) genutzt werden, nicht zur Kompen­sation vermeid­barer Industrieemissionen.
  • Gesell­schaft­liche Akzeptanz stärken – Laut einer Studie kennen 63 % der Menschen in NRW CCS bisher nicht. Wo Wissen vorhanden ist, überwiegt jedoch die Zustimmung – gezielte Kommu­ni­kation ist entscheidend, um die Akzeptanz zu stärken.
  • Indus­trie­standort sichern durch Inves­ti­ti­ons­si­cherheit – Der Umbau zur klima­neu­tralen Kohlen­stoff­wirt­schaft ist nicht nur ökolo­gisch notwendig, sondern wirtschaftlich strate­gisch. Dafür braucht es einen verläss­lichen Rechts­rahmen sowie private und staat­liche Investitionen.

Über das Projekt „Sicher durch die Transformation“

Die wachsende Verun­si­cherung und der Vertrau­ens­verlust sind weit verbreitete Phänomene in allen westlichen Demokratien. Sicherheit während der Trans­for­mation zu gewähr­leisten, ist daher eine zentrale Aufgabe einer verän­de­rungs­be­reiten und lernfä­higen Politik. Das gemeinsame Projekt „Sicher durch die Trans­for­mation“ der Landes­re­gierung Nordrhein-Westfalens und des Zentrums Liberale Moderne verfolgt das Ziel, konzep­tio­nelle Ideen und Impulse zu diesem Thema zu liefern.

Im Rahmen von fünf Veran­stal­tungen, die in der Landes­ver­tretung Nordrhein-Westfalens in Berlin statt­finden, werden zentrale Heraus­for­de­rungen für Nordrhein-Westfalen disku­tiert. Jede Veran­staltung wird von einem Impuls­papier begleitet, das nicht nur die Politik in Nordrhein Westfalen adres­siert, sondern auch Entschei­dungs­träger auf Landes, Bundes und europäi­scher Ebene anspricht. Diese Impulse sollen einen Beitrag zur Bewäl­tigung der anste­henden Trans­for­ma­ti­ons­pro­zesse leisten.

Das Projekt wird durch die Landes­re­gierung Nordrhein-Westfalens gefördert.

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