Erklärung des Zentrums Liberale Moderne zum Tod von Alexej Nawalny

Erklärung des Zentrums Liberale Moderne zum Tod von Alexej Nawalny

Die Nachricht vom Tod Alexej Nawalnys hat uns erschüttert. Nachdem er den Giftan­schlag des FSB überlebte, wurde er im Straf­lager syste­ma­tisch zu Tode gebracht. Sein „Verbrechen“ war, dass er Putin und sein „Regime der Diebe und Räuber“ herausforderte.

Nawalny war eine charis­ma­tische Gestalt, der populärste russische Opposi­tio­nelle, dessen Videos über die Korruption der Macht­haber ein Millio­nen­pu­blikum erreichten. Selbst in entle­genen russi­schen Städten brachten seine Kundge­bungen Tausende auf die Beine. Seine Unbeug­samkeit machte ihn für Wladimir Putin umso gefährlicher.

Der Tod Nawalnys erinnert daran, dass auch der Menschen­rechtler und Opposi­tio­nelle Wladimir Kara-Mursa in höchster Gefahr ist. Wie Nawalny wurde er nach seiner Rückkehr nach Russland verhaftet, zu 27 Jahren Straf­lager verur­teilt und wird unter verschärftem Regime gehalten. Heute wird auch das Urteil gegen Oleg Orlow erwartet, einem der führenden Köpfe der inzwi­schen verbo­tenen Menschen­rechts­or­ga­ni­sation „Memorial“, der auf dem Roten Platz gegen den Überfall auf die Ukraine protestierte.

Wann versteht der Westen endlich, dass wir es im Kreml mit einem Mörder zu tun haben, der keinerlei Skrupel kennt? Die Reihe der ermor­deten russi­schen Opposi­tio­nellen ist lang. Schon vor 20 Jahren warnte der russische Menschen­rechts­anwalt Jurij Schmidt, dass mit Putin „ein neuer Stalin“ an die Macht gekommen sei. Gewalt nach innen und nach außen gehen Hand in Hand. Auch deshalb muss die Aggression gegen die Ukraine scheitern. Erst eine Niederlage in der Ukraine öffnet die Chance auf eine demokra­tische Wende in Russland.

Eine entschiedene Haltung gegenüber dem Putin-Regime und Unter­stützung der demokra­ti­schen russi­schen Opposition – das ist es, was wir Alexej Nawalny schuldig sind.

Zum Tode Nawalnys
DLF-Interview mit Ralf Fücks

 

Textende

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