Projekt Gegner­analyse: Antili­be­rales Denken von Weimar bis heute

Die langen Linien antili­be­ralen Denkens für die heutige Debatte aufzu­ar­beiten ist das Ziel des LibMod-Projekts „Gegner­analyse“. Auf der Pro­jekt­web­site www.gegneranalyse.de bündeln wir Essays und Analysen über Vor­den­ker der Neuen Rechten. Zu den prä­gen­den Köpfen des anti­li­be­ra­len Denkens gehören Carl Schmitt, Ernst Jünger, Oswald Speng­ler, Sophie Rogge-Börner oder Martin Heidegger. 

Die liberale Demokratie steht weltweit unter Druck. Wer der „antili­be­ralen Konter­re­vo­lution“ (Timothy Garton Ash) erfolg­reich entge­gen­treten will, muss sich mit ihren Ursachen und ideolo­gi­schen Mustern auseinandersetzen.

Geschichte wiederholt sich nicht, dennoch erinnert die heutige Debatte an die geistigen und politi­schen Kämpfe um die Weimarer Republik. Hitlers Macht­über­nahme war nur möglich, weil große Teile der Gesell­schaft – gerade die Eliten – der liberalen Demokratie skeptisch bis feind­selig gegenüberstanden.

So klagte der promi­nente Staats­rechtler Carl Schmitt in den 20er-Jahren über den Charakter der liberalen Demokratie: Ihr Kennzeichen sei das Verhandeln. Parla­men­ta­rismus, Gewal­ten­teilung und univer­selle Rechte seien Erfin­dungen des Libera­lismus, dagegen sei Demokratie an einen homogenen Volks­körper gebunden. Über „Artfremde“ schrieb Schmitt, sie würden struk­turell „anders“ denken und müssten aus dem politi­schen Entschei­dungs­prozess ausge­schlossen werden.

Heute wird rund um den Globus erneut das Zeitalter der „illibe­ralen Demokratie“ ausge­rufen, die Presse­freiheit einge­schränkt, die Unabhän­gigkeit der Justiz infrage gestellt. Die offene Gesell­schaft ist bedroht – von außen durch autoritäre Mächte, von innen durch natio­na­lis­tische und fremden­feind­liche Gegenbewegungen.

Das Projekt wurde 2018 und 2019 vom Bundes­mi­nis­terium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundes­pro­gramms „Demokratie leben!“ und von der Bundes­zen­trale für politische Bildung gefördert.

 

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