Netzwerk Naher Osten

Netzwerk Naher Osten

Israel und Palästina:

Wege aus Krieg, Terror
und Besatzung

NEUES PROJEKT des
ZENTRUM LIBERALE MODERNE

Kommentar von Samer Sinijlawi

Meine Vision: Wie man die Palästinenser 
und die Israelis retten kann

Kommentar von Tzipi Diskind

Die eigene Geschichte 
macht Grund zur Hoffnung

Angesichts des Ausmaßes von Gewalt und Feind­se­ligkeit scheint eine politische Lösung des israe­lisch-paläs­ti­nen­si­schen Konflikts weit entfernt. Zugleich ist sie dringender als je zuvor. Unser neues Projekt will gemeinsam mit Expert/​innen aus der Region die Chancen für eine Zweistaa­ten­lösung und für Sicherheit und Zusam­men­arbeit im Nahen Osten ausloten.

Israel und Palästina – Wege aus Krieg, Terror und Besatzung

Sicherheit und Zusam­men­arbeit im Nahen Osten ausbauen – Zwei-Staaten-Lösung aktua­li­sieren

Der barba­rische Terror­an­griff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 war eine Zäsur für das Land, aber auch für Juden und Jüdinnen weltweit. Er war der schlimmste Angriff auf Juden seit dem Holocaust. Als Antwort auf dieses Massaker hat Israel sein Recht auf Selbst­ver­tei­digung wahrge­nommen und begonnen, die militä­rische Infra­struktur der Hamas in Gaza zu zerstören. Der andau­ernde Krieg kostete leider auch Tausenden von zivilen Opfern das Leben, da sich die Hamas mit ihren militä­ri­schen Anlagen syste­ma­tisch in zivilen Einrich­tungen wie Kranken­häusern, Schulen und Wohnquar­tieren verschanzt hat.

So haben der Terror­an­griff und der folgende Krieg eine paradoxe Situation geschaffen. Einer­seits wurden die Gräben zwischen Israelis und Paläs­ti­nensern weiter aufge­rissen, neue Traumata geschaffen, die Feind­se­ligkeit und das gegen­seitige Misstrauen vertieft. Gleich­zeitig ist klar geworden, dass der Status quo von sich wieder­ho­lenden Kriegen und anhal­tender Besatzung ohne Aussicht auf eine politische Lösung unhaltbar geworden ist.

Die israe­lische Strategie eines bloßen Manage­ments des Konflikts ist gescheitert. Auf der anderen Seite führt die Strategie des Terrors gegen Israel die Paläs­ti­nenser in eine aussichtslose Lage.

Eine politische Lösung des Konfliktes ist deshalb dring­licher denn je, zumal Israel ein Mehrfron­ten­krieg mit dem Iran und seinen Verbün­deten droht.  Eine Verstän­digung zwischen Israel und den Paläs­ti­nensern, die Sicherheit und Selbst­be­stimmung für beide Seiten schafft, ist auch ein wichtiger Baustein für eine umfas­sendere Sicher­heits­ar­chi­tektur im Nahen Osten.

In dieser schwie­rigen Lage haben wir ein Projekt gestartet, das Möglich­keiten einer politi­schen Lösung des israe­lisch-paläs­ti­nen­si­schen Konflikts ausloten soll. Seit dem Sommer haben wir ein Netzwerk aus Experten und Exper­tinnen aus Israel und den paläs­ti­nen­si­schen Gebieten, aus Jordanien, Ägypten und Saudi-Arabien, den USA und Deutschland geknüpft. Gemeinsam wollen wir in einem konstruk­tiven Dialog fried­liche Wege aus Krieg, Terror und Besatzung im Nahen Osten aufzeigen. Eine israe­lisch-paläs­ti­nen­sische Verstän­digung sollte – in Anlehnung an den europäi­schen KSZE Prozess – Teil einer umfas­sen­deren Allianz für Sicherheit und Zusam­men­arbeit im Nahen Osten unter Einschluss Israels werden. Wenn es eine Chance auf Frieden geben soll, müssen die regio­nalen Akteure und Staaten eine zentrale Rolle in diesem Prozess spielen. Das gilt auch für die notwen­digen Sicher­heits­ga­rantien für Israel wie für die Palästinenser.

Grundlage für eine politische Lösung werden die vorlie­genden Konzepte einer Zweistaa­ten­lösung sein, die vor dem Hinter­grund der verän­derten Rahmen­be­din­gungen aller­dings ein „Update“ brauchen. Eine zentrale Frage wird sein, wieviel Separierung und wie viel Zusam­men­arbeit es künftig zwischen Israel und dem künftigen paläs­ti­nen­si­schen Staat geben soll.

Klar ist auch: Es wird keine Zweistaa­ten­lösung geben, solange Israel befürchten muss, dass ein paläs­ti­nen­si­scher Staat zur Basis für weitere Terror­at­tacken und Raketen­an­griffe wird.  Zugleich ist die Lösung des israe­lisch-paläs­ti­nen­si­schen Konfliktes auch für die Zukunft Israels als jüdischer und demokra­ti­scher Staat von zentraler Bedeutung. Die unwürdige Situation von Millionen Paläs­ti­nensern unter israe­li­scher Besatzung muss möglichst schnell beendet werden. Auch mit Blick auf die Bedrohung Israels durch den Iran und seine Verbün­deten, aber auch für die Frage, was aus der israe­li­schen Demokratie wird, muss der Konflikt mit den Paläs­ti­nensern befriedet werden. Ohne greifbare Perspektive für eine politische Lösung ist jeder Waffen­still­stand eine bloße Atempause bis zum nächsten Krieg.

Am 8.  und 9. Oktober wird das erste Netzwerktreffen in Berlin statt­finden. Auch wenn unser Projekt unter denkbar ungüns­tigen Bedin­gungen beginnt, haben wir die starke Hoffnung, dass nur ein offener Dialog zwischen den verstän­di­gungs­be­reiten Kräften am Ende zu einem fried­lichen Zusam­men­leben aller Völker im Nahen Osten beitragen wird.

Kerstin Müller & Ralf Fücks, 7. Oktober 2024

 

Ansprech­part­nerin

Kerstin Müller
Projekt­lei­terin Netzwerk Naher Osten
Senior Fellow

T +49 30 577 125 890
kerstin.mueller.ext@libmod.de

Gefördert durch:
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BEITRÄGE AUS DEM PROJEKT

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