Wird Alaska das neue München?
…fragt Marieluise Beck in ihrem Gastbeitrag für die Jüdische Allgemeine und warnt schon vor dem Alaska-Gipfel davor, dass Trump Putins Spiel mitspielt: Das könne das Ende eines freien Europas einläuten.
Der Iran hat über Jahre hinweg einen Ring der Bedrohung gegen Israel aufgebaut. Im Norden die Hisbollah, im Osten das Assad-Regime, im Westen die Hamas, im Jemen die Huthis, alle bis an die Zähne bewaffnet durch Teheran. Eben diese iranische Diktatur ist ein Verbündeter des revanchistischen Putin-Regimes. Sie unterstützt gemeinsam mit Nordkorea und China den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wladimir Putin hat unverhohlen seine Kriegsziele genannt: Zerstörung der nationalen Eigenständigkeit der Ukraine und zurück zu einer Welt der großen Mächte im Stil von Jalta 1945.
Israel hat aus bitterer Erfahrung gelernt, dass es sich im Zweifel nur auf die eigene Stärke verlassen kann. Die Ukraine hatte nicht die Zeit und die Ressourcen, um sich von einem wankelmütigen, zögerlichen Westen unabhängig zu machen. Weder in Washington noch in Berlin und Paris wurde mit aller Konsequenz verstanden, dass es in der Ukraine auch um die Sicherheit Europas und die künftige Weltordnung geht. Mit der Rückkehr Trumps ins Weiße Haus fielen die USA als Verbündeter gänzlich aus.
Allein, dass Präsident Trump in Alaska mit Putin über den Kopf des frei gewählten ukrainischen Präsidenten hinweg verhandeln will, ist ein Skandal. Auch für die europäischen Regierungen ist es ein Affront, dass ohne sie über die Zukunft Europas gewürfelt wird. Trump mag Europa egal sein. Unsere Regierungen aber sollten wissen, dass Putin mit der Ukraine nicht halt machen wird. Wenn es so läuft, wie Putin sich vorstellt, wird Alaska 2025 zur Neuauflage des Münchner Abkommens von 1938.
Selenskyj hat drei Jahre um Waffen gefleht, Europa drei Jahre gezögert. Es geht nicht darum, der Ukraine zu „helfen“, es geht um die Zukunft des freien Europa. Die Ukraine hat unendliche Opfer gebracht im Vertrauen auf die westlichen Demokratien. Der Westen, das war Freiheit und gemeinsame Sicherheit. Wenn Trump in Alaska Putins Spiel mitspielt und die Europäer das hinnehmen, wird der Rest der Welt daraus den Schluss ziehen, dass die Zeit des Westens vorbei ist.
Hat Ihnen unser Beitrag gefallen? Dann spenden Sie doch einfach und bequem über unser Spendentool. Sie unterstützen damit die publizistische Arbeit von LibMod.
Spenden mit Bankeinzug
Spenden mit PayPal
Wir sind als gemeinnützig anerkannt, entsprechend sind Spenden steuerlich absetzbar. Für eine Spendenbescheinigung (nötig bei einem Betrag über 200 EUR), senden Sie Ihre Adressdaten bitte an finanzen@libmod.de
Verwandte Themen
Newsletter bestellen
Mit dem LibMod-Newsletter erhalten Sie regelmäßig Neuigkeiten zu unseren Themen in Ihr Postfach.
