Zum Abschied von Maryna Worontzowa: Eine Freundin, die Mut lebte

Die Nachricht vom Tod unserer Freundin und Partnerin Maryna Worontzowa erfüllt uns mit tiefer Trauer. Die Gründerin der Hilfsinitiative „Bez Sumnivu“ stand für unerschütterlichen Mut, Wahrhaftigkeit und gelebte Solidarität – bis zuletzt. Ihr Einsatz für die Menschen in der Ukraine, selbst unter Lebensgefahr, macht sie zu einem Sinnbild echter Menschlichkeit. Wir werden Maryna nie vergessen.
Heute erhielten wir die Nachricht, dass unsere liebe Freundin und Partnerin der „Brücke der Hoffnung“ Maryna Worontzowa durch eine russische Gleitbombe getötet wurde.
Maryna war gelernte Konditorin und entschied sich nach der Besatzung durch russische Truppen die Region Luhansk zu verlassen. Sie begann in Charkiw ein neues Leben, eröffnete ein kleines Café, kochte leckeres Essen und – half. Dasein für andere, das war Maryna. Hilfe war auch schon vor dem zweiten großen Angriff nötig, denn viele Menschen lebten in Armut. Besonders in den besetzten Gebieten.
Mit Beginn der großen russischen Invasion gründete sie eine kleine Wohltätigkeitsorganisation „Bez Sumnivu“ – „Ohne Zweifel“. Marina lernte das Autofahren und wurde eine Profifahrerin. Sogar unter Beschuss wagte sie sich in die „graue Zone“. Sie brachte Lebensmittel, warme Kleidung und Medikamente. Sie half bei der Evakuierung von alten und kranken Menschen, von Kindern und Familien.
Im Spätsommer 2023 besuchten wir sie in Charkiw. Da hatten russische Raketen schon viele Wohnhäuser am Aussenring der Stadt zerstört. Aber für Maryna war immer klar, dass sie den Aggressoren nicht weichen wollte. Im Frühjahr 2024 holten wir sie nach Berlin – zum Ausruhen. Aber Maryna konnte nicht wirklich ausruhen. Ihr Weg, mit dem Schrecken umzugehen, war das Tätigsein. Sie war eine „Kümmerin“. Sie sprach Wahrheiten aus, auch wenn diese schmerzten. Und sie hatte ihre Angst bezwungen. „Ohne Zweifel“ stand für ihre Entscheidung, sich keinesfalls ein zweites Mal vertreiben zu lassen. Sie wollte in Würde und Wahrhaftigkeit leben. Und sie wusste, dass sie sich in Gefahr begab. Es war ihre Weise, mit dem Wüten des russischen Angreifers umzugehen.
Wir sind unendlich traurig. Und wir sind zornig, dass so viele Menschen sterben müssen.
Maryna ist für uns ein Symbol für Mut und echte Freundschaft. Wir werde sie nicht vergessen.
Ruhe in Frieden, Freundin.
g
UKR
Сьогодні ми отримали повідомлення, що наша дорога подруга і партнерка організації «Мосту надії» Марина Воронцова загинула від російської бомби.
Марина була кваліфікованою кондитеркою і після окупації російськими військами вирішила покинути Луганську область. Вона почала нове життя в Харкові, відкрила невеличке кафе, готувала смачні страви і допомагала людям. Марина жила для інших. Допомога була потрібна ще до повномасштабного вторгнення, адже багато людей жили в бідності. Особливо в окупованих районах.
З початком великої російської інвазії вона заснувала невелику благодійну організацію «Без сумніву». Марина навчилася водити машину і стала професійною водійкою. Навіть під обстрілами вона наважувалася заїжджати в «сіру зону». Вона привозила продукти, теплий одяг і ліки. Допомагала евакуювати літніх і хворих людей, дітей і сім’ї.
Наприкінці літа 2023 року ми відвідали Марину в Харкові. На той час російські ракети вже знищили багато житлових будинків на околиці міста. Але для Марини завжди було зрозуміло, що вона не хоче поступатися агресору. Навесні 2024 року ми привезли її до Берліна — щоб вона відпочила. Але Марина не могла по-справжньому відпочити. Її спосіб боротися з жахом був активність. Вона була турботливою. Вона говорила правду, навіть болючу. І вона подолала свій страх. «Без сумніву» означало її рішення ні в якому разі не дати себе вигнати з дому вдруге. Вона хотіла жити з гідністю і правдою. І вона знала, що наражається на небезпеку. Це був її спосіб впоратися з жорстокістю російського агресора.
Ми безмежно сумуємо. І ми розлючені, що гинуть так багато людей.

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