„Ein Sieg der Ukraine bedeutet die Vertei­di­gung der demo­kra­ti­schen Freiheitsordnung“

Eine inter­na­tio­nale Konferenz des Zentrums Liberale Moderne beleuch­tete am 11. Oktober 2023 die Bedeutung des russi­schen Angriffs­kriegs für Europa. Was können wir tun, damit aus dem Krieg eine freie und geeinte Ukraine hervor­geht? Wie lassen sich Kriegs­ver­bre­cher zur Verant­wor­tung ziehen? Wie gestalten wir die euro­päi­sche Sicher­heits­ord­nung der Zukunft?

Über 30 Gäste aus Politik, Wissen­schaft und Zivil­ge­sell­schaft disku­tierten bei der inter­na­tio­nalen Kon­fe­renz des Zentrums Liberale Moderne „Die Ukraine und wir: Was bedeutet die russische Aggres­sion für Europa?“ am 11. Oktober 2023 in Berlin mit mehr als 160 inter­na­tio­nalen Exper­tin­nen und Experten.

 „Die Ukraine zu unter­stützen, liegt im ureigenen Interesse der demo­kra­ti­schen Welt“ (Ralf Fücks)

Die Konferenz fand im Schatten des Terror­an­griffs der Hamas auf Israel statt, der vier Tage zuvor begonnen hatte. „Beide Kriege haben mehr mitein­ander zu tun, als auf den ersten Blick erscheint. […] Sie greifen die normative inter­na­tio­nale Ordnung an und setzen sich über alle zivi­li­sierten Normen hinweg“, sagte Ralf Fücks in seiner Begrü­ßungs­rede. „Wenn Putin mit seiner impe­rialen Gewalt­po­litik gegenüber der Ukraine Erfolg hat, ist der nächste Krieg nur eine Frage der Zeit. Dann erhalten die auto­ri­tären Poten­taten und gewalt­be­reiten Mächte überall Auftrieb. Die Ukraine mit aller Kraft zu unter­stützen, liegt im ureigenen Interesse der demo­kra­ti­schen Welt. […] Es geht um ein Europa der Freiheit von Lissabon bis Luhansk, um die Formel von Annalena Baerbock aufzugreifen.“

Auch der ukrai­ni­sche Außen­mi­nister Dmytro Kuleba hatte diese Formel von Außen­mi­nis­terin Baerbock zur Eröffnung der Konferenz in seiner Key Note zitiert und führte im Hinblick auf drohende neue Aggres­sionen Russlands weiter aus: „Ich möchte nicht unheil­voll klingen, aber wir müssen alle verstehen, was auf dem Spiel steht. In diesem Krieg geht es um so viel mehr als um die Ukraine. […] In Zeiten des Friedens ist die Ukraine das Tor zu Europa. Dieses Tor kann geöffnet werden, um den Verkehr von Menschen, Waren, Kapital und Dienst­leis­tungen zu ermög­li­chen. Das Tor ist jedoch für dieje­nigen verschlossen, die mit dem Schwert gekommen sind.“

„Die EU muss ihre Türen öffnen für Länder wie die Ukraine, Moldau und Georgien“ (Marie­luise Beck)

Marie­luise Beck warnte in Ihrer Begrü­ßungs­rede ebenfalls eindring­lich vor einer „Appease­ment-Politik“ gegenüber Russland und plädierte für eine schnelle Aufnahme der Ukraine in die EU: „Ja, die EU muss ihre Türen öffnen für Ländern wie die Ukraine, Moldau und Georgien, denn je größer und geeinter die EU ist, desto weniger können tota­li­täre Staaten uns erpressen und die werte­ba­sierte Ordnung und das Völker­recht zerstören.“

Konferenz mit 30 inter­na­tio­nalen Exper­tinnen und Experten auf sieben Panels

Auf der Konferenz disku­tierten auf sieben Panels 30 geladene Exper­tinnen und Experten aus der Ukraine, Litauen, Polen, Moldau, Georgien, Groß­bri­tan­nien, Rumänien, Deutsch­land und den USA mit 160 Teil­neh­mern aus Politik, Wissen­schaft und Zivil­ge­sell­schaft über die Prozesse, die den Krieg ermög­licht haben, die Auswir­kungen für Europa – und zogen Schluss­fol­ge­rungen für die künftige euro­päi­sche Sicherheitsordnung.

Die einzelnen Panels beleuch­teten dabei ein breites Spektrum an Themen: vom Wieder­aufbau und Ener­gie­si­cher­heit in der Ukraine über die Frage, wie Russland für die Kriegs­ver­bre­chen zur Verant­wor­tung gezogen werden kann, bis zu den nächsten Schritten auf dem Weg zum EU-Beitritt der Ukraine, der Republik Moldau und Georgiens – und vieles mehr.

Take-aways der Konferenz

Welches Fazit lässt sich nach der Konferenz ziehen? „Unter­schätzt nicht die Stärke und Entschlos­sen­heit der Ukraine“, so Ralf Fücks in seinem Schluss­wort, „die Ukraine hat sich entschieden, den Weg zu echter Freiheit, Demo­kratie und Europa zu gehen. Das ist eine enorme Kraft. […] Wie weit die Ukraine gehen wird, hängt entschei­dend von uns ab. Es geht nicht nur um Soli­da­rität, sondern die Unter­stüt­zung der Ukraine ist eine Inves­ti­tion in unsere eigene Sicher­heit, in unsere Demo­kratie. […] Die Gegner der liberalen Demo­kratie fühlen sich stark, weil sie uns für schwach halten, weil sie uns für ängstlich und konflikt­scheu halten. Das ist kein Plädoyer für einen neuen Mili­ta­rismus, sondern ein Plädoyer dafür, mit Stärke zu antworten und darauf zu vertrauen, dass Demo­kra­tien stärker sind als ihre auto­ri­tären Gegner.“

Hier die Berichte zu den einzelnen Panels:

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