Fücks im ZDF-Interview: Sanktionen gegen Russland unerlässlich

Im Interview mit Artur Lebedew bezeichnet Fücks Nord Stream 2 als einen „der größten Sünden­fälle der deutschen Politik in den vergan­genen 15 Jahren.“ Seine Hoffnung: „Vielleicht haben die Causa Nawalny und das brutale Vorgehen gegen die Protest­be­wegung in Russland manchen die Augen geöffnet, die bisher nicht sehen wollten, mit welchem Regime sie es zu tun haben. “

Ralf Fücks sieht die deutsch-russi­schen Bezie­hungen in einer neuen Phase. Der Ton auf russi­scher Seite werde rauer, die Konflikte träten härter zuvor.

Zur Haltung Deutsch­lands fordert er: „Es geht um die Bereit­schaft, sich Konflikten zu stellen. Die ist gegenüber Russland nicht sehr ausge­prägt. Zum einen hemmt das Schuld­be­wusstsein wegen der Massen­ver­brechen der Nazis die Bereit­schaft, gegenüber dem Kreml klare Kante zu zeigen. Merkwür­di­ger­weise gibt es keine ähnlichen Sympa­thien gegenüber anderen Ex-Sowjet­staaten. Dazu kommen die Wirtschafts­in­ter­essen mehrerer tausend deutscher Firmen, die im Russland­ge­schäft aktiv sind und keine Sanktionen wollen.

Außerdem verschließen sich große Teile der deutschen Politik der Kategorie des Gegners. Es herrscht eine kollektive Reali­täts­ver­wei­gerung, Putins Regime als Gegner des demokra­ti­schen Europas zu sehen. Man will lieber „Wandel durch Annäherung“ betreiben – eine illusionäre Phrase, die weder gegenüber Russland noch gegenüber China wirkt. Man vergisst, dass die Ostpo­litik Willy Brandts auf der Einbindung in die Nato und die Fähigkeit zur Abschre­ckung beruhte, also auf einer Politik der Stärke.

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