Maksym Butkevych im Interview – „In der Ukraine geht es um unser aller Schicksal. Um unser aller Werte. Um unser aller Freiheit.“

Maksym Butkevych gehört zu den promi­nen­testen Stimmen der Ukraine: Ein Kämpfer für Gerech­tigkeit, Freiheit und Menschen­rechte, in der Ukraine und für Europa. Auch zwei Jahre in russi­scher Kriegs­ge­fan­gen­schaft – unter Folter, brutalster Gewalt und in Ungewissheit – haben diese Stimme, haben diesen Mann, nicht leiser werden lassen. Dieje­nigen, die sagen, dass die Ukraine einem „Frieden“ ohne Bedin­gungen zustimmen sollen, stimmen im Grunde dafür, dass die Ukraine Selbstmord begehen soll, kommen­tiert er die aktuelle Diskussion. Sie seien getrieben von Angst und er ergänzt: Angst sei während seiner Zeit im Gefängnis sein schlimmster Feind gewesen. Er vergleicht die Methoden der Einschüch­terung und psychi­schen Gewalt, die er und seine Mitge­fan­genen in ihrer Haft erlebt haben, mit jenen, die sein Land und zunehmend auch Europa durch das Putinsche Regime erfahren.

Die Angst habe ihn nie beherrscht, sagt er, als er uns zu einem persön­lichen Gespräch im Zentrum Liberale Moderne besucht. Die Versuche der Entmensch­li­chung und Entwür­digung haben ihn nicht gebrochen – er lächelt nachdenklich, während er das sagt und ergänzt: Er habe immer gewusst, dass er frei sein werde. Maksym Butkevych bekam recht, als er im Oktober 2024 im Rahmen eines Gefan­ge­nen­aus­tauschs in Freiheit entlassen wurde. Seither vertritt er die Anliegen seines Landes und insbe­sondere die jener Menschen, die sich bis heute in russi­scher Gefan­gen­schaft befinden, auf der inter­na­tio­nalen Bühne.

Am Abend zuvor hatte er im gut besuchten Saal der Berlin-Branden­bur­gi­schen Akademie der Wissen­schaften gesprochen, die das Zentrum Liberale Moderne zusammen mit der Allianz Ukrai­ni­scher Organi­sa­tionen sowie dem Kompe­tenz­verbund für inter­dis­zi­plinäre Ukrai­ne­studien organi­siert hatte.  Der ehemalige BBC-Journalist und Gründer der Mensch­rechts­or­ga­ni­sation ZMINA sowie No Borders, arbeitete zu russi­scher Propa­ganda und Hate Speech, er war Mitar­beiter der Vereinten Nationen und setzte sich lange vor der russi­schen Invasion für Menschen­rechte ein. Er ist Mitglied des ukrai­ni­schen PEN und des Center for Civil Liberties. Sein gerade auf Deutsch erschie­nenes Buch „Am richtigen Platz“ entstand noch während seiner Gefan­gen­schaft. Nach seinem Berlin-Besuch reist er weiter, um in zahlreichen anderen westlichen Ländern zu sprechen: Der Einsatz für Menschen­rechte, für Freiheit dulde keine Pause, erklärt er. Und da ist es wieder, dieses Lächeln: Nachdenklich, zugewandt und der aktuellen Situation zum Trotz.

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