Ralf Fücks im Interview mit der Berliner Zeitung: „Der Preis des Nichthandelns wird höher sein als die Kosten für die Unterstützung der Ukraine“
Wenn wir jetzt die Ukraine nicht massiv unterstützen und unser ganzes politisches Gewicht in die Waagschale werfen, überlassen wir Putin die Entscheidung über den Ausgang des Krieges, so Ralf Fücks. Und dann könnten wir zukünftig vor noch wesentlich größeren militärischen und finanziellen Herausforderungen stehen.
Christine Dankbar: Herr Fücks, dem Kanzler wird im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine vorgeworfen, dass er zaudert. Sehen Sie das auch so? Oder ist das eine Taktik, mit der er einfach auf Zeit spielt.
Ralf Fücks: Man mag es für politische Klugheit halten, sich alle Optionen offenzulassen. Aber ich halte das nicht für angemessen in einer Situation, in der so viel auf dem Spiel steht. Nicht nur für die Ukraine und ob sie als unabhängiger, souveräner Staat überlebt. Die ganze europäische Friedensordnung steht auf der Kippe. Ich warte darauf, dass der Kanzler sich dazu durchringt, zu sagen: Das ist auch unsere Sache.
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Das Interview wurde am 6. Juni in der Berliner Zeitung veröffentlicht.