Offener Brief: Keine Inbetrieb­nahme von NordStream

Vor dem Hinter­grund der Verhand­lungen zwischen der neuen US-Adminis­tration und dem Kreml über einen Waffen­still­stand in der Ukraine werden Forde­rungen laut, die Nordstream-Pipeline wieder betriebs­fähig zu machen und die Importe von russi­schem Gas und Öl wieder­auf­zu­nehmen. Wir rufen dazu auf, im Koali­ti­ons­vertrag von Union und SPD eine Rückkehr zur „Energie­part­ner­schaft” mit Russland und die Inbetrieb­nahme der Nordstream-Pipelines katego­risch auszu­schließen. 

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Offener Brief

Keine Inbetrieb­nahme von NordStream,
Keine Rückkehr zur Energiepartnerschaft
mit Putin-Russland

Sehr geehrter Herr Merz, sehr geehrter Herr Klingbeil,

vor dem Hinter­grund der Verhand­lungen zwischen der neuen US-Adminis­tration und dem Kreml über einen Waffen­still­stand in der Ukraine werden Forde­rungen laut, die Nordstream-Pipelines wieder betriebs­fähig zu machen und die Importe von russi­schem Gas und Öl wiederaufzunehmen.

Wir rufen dazu auf, im Koali­ti­ons­vertrag von Union und SPD eine Rückkehr zur „Energie­part­ner­schaft“ mit Russland und die Inbetrieb­nahme der Nordstream-Pipelines katego­risch auszuschließen.

Man macht seine Energie­si­cherheit nicht von einem Regime abhängig, das auch nach einem möglichen Waffen­still­stand ein gefähr­licher Gegner des demokra­ti­schen Europa bleibt.

Deutschland hat vor dem 24. Februar 2022 mit seinen Energie­im­porten die russische Aufrüstung maßgeblich mitfi­nan­ziert. Mit der Restau­ration der Nordstream-Pipelines würden wir erneut die Ukraine und unsere Partner in Mittel-Osteuropa und im Ostseeraum brüskieren. Für Putin wäre es das Signal, dass er keine nachhal­tigen Konse­quenzen für seine Aggres­si­ons­po­litik befürchten muss.

Nicht zuletzt war das Gas- und Ölgeschäft für Russland auch ein Vehikel seiner Einfluss­po­litik in Deutschland und Europa. Die NordStream-Pipelines waren immer ein geopo­li­ti­sches Projekt. Am Ende haben wir (und vor allem die Ukraine) das vermeintlich billige russische Gas teuer bezahlt.

All diese Fehler sollten wir nicht wieder­holen. Die nächste Bundes­re­gierung muss auch hier eine klare Position beziehen und allen Speku­la­tionen auf eine Rückkehr in die Vergan­genheit eine Absage erteilen.

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Erstunterzeichner/​innen

Felix Ackermann, FernUni­ver­sität in Hagen
Jan Philipp Albrecht, Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Dr. Stefanie Babst, Publizistin
Marie­luise Beck, Zentrum Liberale Moderne
Jan C. Behrends, Leibniz-Zentrum für Zeithis­to­rische Forschung (Potsdam)
Marianne Birthler, ehem. Bundes­be­auf­tragte für die Unter­lagen des Staats­si­cher­heits­dienstes der ehema­ligen DDR
Theresia Crone, Klimaaktivistin
Franziska Davies, Deutsch-Ukrai­nische Gesell­schaft (DUG), Ludwig-Maximi­lians-Univer­sität München
Sabine Döring, Staats­se­kre­tärin a.D.
Tom Enders, Präsident DGAP
Sabine Fischer, Osteuropa-Expertin
Ralf Fücks, Zentrum Liberale Moderne
Gustav Gressel, Experte für Sicherheit und Vertei­digung an der Landes­ver­tei­di­gungs­aka­demie Wien
Lars Grotewold
Patrick Heinemann, Rechts­anwalt (Freiburg im Breisgau)
Christoph Heinrich, Ecologic Institut, Executive Director
Helga Hirsch, Publizistin
Ilko-Sascha Kowalczuk, Histo­riker (Berlin)
Remko Leemhuis, AJC Berlin
Wolf Lotter, Publizistin
Felix Chr. Matthes
Christoph Maurer, Consentec GmbH
Markus Meckel, Minister für Auswärtige Angele­gen­heiten der DDR a.D.
Sascha Müller-Kraenner, Deutsche Umwelt­hilfe e.V., Bundesgeschäftsführer
Luisa Neubauer, Fridays for Future
Ruprecht Polenz, Präsident Deutsche Gesell­schaft für Osteu­ro­pa­kunde (DGO)
Katharina Raabe, Lektorat Osteuropa, Suhrkamp Verlag
Carla Reemtsma, Klimaaktivistin
Hedwig Richter, Univer­sität der Bundeswehr München
Manfred Sapper, Redaktion Osteuropa, Deutsche Gesell­schaft für Osteu­ro­pa­kunde (DGO)
Karl Schlögel, Osteuropa-Histo­riker (Berlin)
Richard Schröder, emeri­tierter Hochschul­lehrer (Theologie)
Sabrina Schulz, European Initiative for Energy Security, Deutschland Direktorin
Martin Schulze Wessel, Ludwig-Maximi­lians-Univer­sität München
Andreas Umland, Stockholm Centre for Eastern European Studies, Analyst
Alex Voigt, IKEM, Mitglied des Beirats
Caroline von Gall, Ludwig-Maximi­lians-Univer­sität München
Reinhard Weißhuhn
Michael Zürn

 

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