Zwischenruf: Trumps „Friedensplan“: Ein Diktat, kein Frieden

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Das „letzte Angebot“ Trumps fordert die Abtretung von 20% Abtretung ihres Terri­to­riums und schließt das Tor zur NATO. Russlands Angriffs­krieg würde belohnt. Putins Ziel bleibt die vollständige Unter­werfung der Ukraine. Jetzt muss Europa handeln: mit rascher und entschie­dener Unter­stützung, damit Kyjiw sich militä­risch behaupten und aus einer Position der Stärke verhandeln kann.

Ein kurzer Zwischenruf zum ameri­ka­ni­schen „Friedensplan“ für die Ukraine
Man sollte Trumps „letztes Angebot” besser ein Diktat nennen. Die Ukraine müsste 20% ihres Terri­to­riums abtreten, ihre außen­po­li­tische Souve­rä­nität würde dauerhaft einge­schränkt (Ausschluss eines NATO-Beitritts). Russland würde für seinen Angriffs­krieg belohnt. Die Anerkennung der Eroberung der Krim wäre nicht nur ein Schlag gegen das Völker­recht; sie würde die militä­rische Dominanz Russlands über das Schwarze Meer zementieren.

Es ist eine Illusion, dass Putin sich mit diesem Teilerfolg zufrie­den­geben würde. Sein Ziel bleibt es, die Ukraine komplett wieder unter russische Oberhoheit zu bringen und ein moskau­hö­riges Regime in Kyjiw zu installieren.

Jetzt liegt es an den Europäern, Kyjiw den Rücken zu stärken. Wenn die Ukraine sich diesem Diktat verweigert, wird Trump voraus­sichtlich die ameri­ka­nische Waffen­hilfe einstellen. Das bedeutet: die europäi­schen Staaten müssen ihre militä­rische Unter­stützung der Ukraine rasch und massiv aufstocken, damit sie stand­halten und aus einer Position der Stärke verhandeln kann.

 

Für Europa muss klar sein: 

  • Keine Anerkennung russi­scher Eroberungen.
  • Keine Einschränkung der inneren und äußeren Souve­rä­nität der Ukraine. Die Option eines NATO-Beitritts muss offen bleiben.
  • Keine Aufhebung der Sanktionen, solange russische Truppen in der Ukraine stehen.
  • Aufsto­ckung der Militär­hilfe, damit die Ukraine aus einer Position der Stärke verhandeln kann.

Nebenbei ist Trumps „Friedens­an­gebot“ ein massiver Angriff auf die europäische Sicher­heits­ordnung und die politi­schen Inter­essen Europas, vom Völker­recht ganz zu schweigen. Wenn die Europäer sich das bieten lassen, sind sie nur noch ein Spielball der Großmächte.

Dass es so weit kommen konnte, liegt auch an der europäi­schen Unent­schlos­senheit der letzten Jahre. Das gilt auch für die schei­dende Bundes­re­gierung. Entschiedene Unter­stützung der Ukraine, Hochfahren unserer Rüstungs­in­dustrie, ein europäi­scher Friedensplan – jetzt fallen uns unsere Versäum­nisse auf die Füße.

Jetzt wird und muss sich zeigen, ob Europa souverän – also im eigenen Interesse und unabhängig von den USA – handeln und Trump einen eigenen Plan für einen nachhal­tigen Frieden in der Ukraine entge­gen­setzen kann.

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