Identitätspolitik – eine Krise der Republik?
Auch liberale Gesellschaften sind noch immer von Ungleichheit geprägt. Aber die Identitätspolitik stellt sich als Falle heraus. Die Politisierung von Geschlecht, Ethnie, Kultur und Religion mündet in den autoritären Gegenschlag: Auf die Identitätspolitik von links folgt die Identitätspolitik von rechts, nämlich Nation, Familie, Tradition. Wir müssen uns wieder auf das republikanische Verständnis von Demokratie als Bürgerrepublik mit gleichen Rechten und Pflichten besinnen. Demokratie leitet sich nicht aus Gruppenidentitäten ab, sondern aus der Freiheit und Gleichheit jedes Einzelnen.